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Gedenken an Krieg und Zerstörung: Fast 100 Aktionen zum 13. Februar in Dresden angemeldet

Dresden erinnert zum 13. Februar an Krieg und die Bombenangriffe von 1945. Die ersten Demonstrationen sollen schon vor dem Gedenktag stattfinden. Ein Überblick.

Von Christoph Springer
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Nach den Corona-Einschränkungen in den vergangenen zwei Jahren soll die Menschenkette zum 13. Februar in Dresden wieder uneingeschränkt stattfinden und auch bis in die Neustadt führen.
Nach den Corona-Einschränkungen in den vergangenen zwei Jahren soll die Menschenkette zum 13. Februar in Dresden wieder uneingeschränkt stattfinden und auch bis in die Neustadt führen. © SZ-Archiv/Jürgen Loesel

Dresden. 90 Demonstrationen und Kundgebungen verzeichnet die Stadt am Donnerstagnachmittag, die im Zusammenhang mit dem 13. Februar stehen und zwischen dem 10. und dem 19. Februar stattfinden sollen. "Dresden - kein Ort für Nazis" sind die meisten davon überschrieben, fünf Veranstaltungen sind bisher beschieden.

Das heißt, dass die Absprachen mit dem Ordnungsamt erledigt sind und klar ist, ob, wann und wo sie stattfinden dürfen. Eine von diesem fünf ist die Menschenkette am Abend des 13. Februar. Die Organisatoren rechnen dabei mit bis zu 10.000 Teilnehmern. Was noch stattfinden soll.

Menschenkette am 13. Februar

Schutzmasken, Abstand und zuletzt auch eine neue Formation bestimmten das, was in den Corona-Jahren 2020 und 2021 die Menschenkette ersetzte. Zwei Jahre lang fand sie nicht wie gewohnt statt, nun soll sie am 13. Februar wieder die Innenstadt umschließen.

Die Verantwortlichen der AG 13. Februar planen, dass sie unter anderem über die Wilsdruffer Straße, zum Theaterplatz, über die Augustusbrücke ans Königsufer und über die Carolabrücke zurück in die Altstadt führen soll. Auf dem Neumarkt in Höhe des sogenannten Grünen Gewandhauses wird eine Bühne stehen, dort sprechen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und TU-Rektorin Professor Ursula M. Staudinger. Dann soll sich die Menschenkette schließen.

Sie gilt als Höhepunkt dieses Tages, an dem unter anderem wieder das Stille Gedenken auf dem Neumarkt geplant ist und der Dresdner Gedenkweg abgegangen werden soll. Auch die Veranstalter für diese zwei Gedenkveranstaltungen haben vom Ordnungsamt bereits die Zusage.

Erste Demonstrationen schon am Wochenende davor

Acht Veranstalter haben schon für den Freitag vor dem 13. Februar Demonstrationen und Kundgebungen angemeldet, noch keine davon ist aktuell abschließend genehmigt. Alle richten sich gegen einen Aufmarsch Rechtsextremer in Dresden. Der soll allerdings erst am Sonnabend stattfinden, bestätigt die Stadt eine entsprechende Meldung, die das sogenannte "Aktionsbündnis gegen das Vergessen" jetzt im Internet angekündigt hat.

Neun Veranstaltungen werden sich bislang an diesem Tag gegen den Aufzug der Rechten richten, darunter eine, die die Jusos Dresden angemeldet haben. Sie gehen davon aus, dass rund 1.000 Teilnehmer ihrem Veranstaltungsaufruf folgen, doppelt so viele, wie bei den Rechtsextremen erwartet werden.

Für allen Kundgebungen und Demonstrationen, die am 11. Februar stattfinden sollen, sind die Verhandlungen zu Ort und Zeit mit dem Ordnungsamt noch nicht abgeschlossen.

Veranstaltungen auch am Wochenende danach

Der "Mahngang Täter*innenspuren", eine Veranstaltung, bei der die Teilnehmer verschiedene Orte in Dresden besuchen, die prägend für die Nazizeit waren und dort deren Hintergrund erklärt bekommen, findet in diesem Jahr am Wochenende nach dem 13. Februar statt. Er ist am 19. Februar geplant und soll um 13.30 Uhr auf dem Theaterplatz beginnen, teilt die Initiative "Dresden Nazifrei" mit. Auch für ihn laufen noch Abstimmungen mit dem Ordnungsamt.