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Geldeintreiber sollen in Dresden vor Gericht

Zwei Männer wollen in Dresden Drogenschulden eintreiben. Für ihr rabiates Vorgehen dabei sollen sie nun vor Gericht gestellt werden. Was die Staatsanwaltschaft ihnen vorwirft.

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Um 500 Euro soll es bei einer Aktion gegangen sein, für die zwei Männer jetzt in Dresden angeklagt wurden.
Um 500 Euro soll es bei einer Aktion gegangen sein, für die zwei Männer jetzt in Dresden angeklagt wurden. © Symbolfoto/Monika Skolimowska/dpa

Dresden. Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben gegen zwei Männer, die brutal versucht haben sollen, Geld einzutreiben. Es ging den Ermittlern zufolge um 500 Euro aus einem Drogengeschäft. Schuldner war ein 42-Jähriger. Als Gläubiger sahen sich ein 33-Jähriger aus Tunesien und ein 32-jähriger Libyer.

Der 33-Jährige soll den "Schuldner" am Abend des 18. August 2022 in einer Wohnung in der Gottfried-Keller-Straße in Cotta getroffen und aufgefordert haben, ihn zum Amalie-Dietrich-Platz zu fahren, berichtet die Staatsanwaltschaft. Nachdem sie sich in das Auto des 42-Jährigen gesetzt hatten, kam der 32-jährige Libyer dazu. Er stieg mit in den Pkw, dann fuhr das Opfer mit den zwei Männern zum Amalie-Dietrich-Platz in Gorbitz.

Während der Fahrt soll der 33-Jährige angekündigt haben, er werde das Auto zunächst behalten und nur zurückgeben, wenn der Schuldner die 500 Euro binnen acht Tagen bezahlt.

Am Fahrtziel angekommen, soll er dann den Autoschlüssel aus dem Zündschloss gezogen und den 42-Jährigen aufgefordert haben, mit dem anderen Mann schon mal in das nahe Wohnhaus zu gehen. Der Mann kam dieser Forderung nach. Im Treppenhaus wurde er dann angegriffen. Der 32-Jährige zog ein Messer, das Opfer musste seine Taschen leeren und sollte die Fahrzeugpapiere herausgeben. Der Angreifer nahm dem 42-Jährigen schließlich dessen Handy, den Personalausweis und die Krankenkarte ab.

Sein Komplize war inzwischen mit dem Auto des 42-Jährigen verschwunden. Er soll es dann mehrere Tage genutzt haben, als ob es ihm gehört.

Die zwei Täter wurden im September und im Dezember festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Der 32-Jährige hat seinen Tatanteil gestanden, sein Komplize schweigt bisher. Der 42-Jährige hat laut der Staatsanwaltschaft nie an die zwei Männer gezahlt.

Das Landgericht Dresden muss jetzt über die Eröffnung des Hauptverfahrens und die Zulassung der Anklage entscheiden. Dann wird es einen Termin für den Verhandlungsbeginn festlegen. (SZ/csp)