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Gras und Kokain: Polizist in Dresden verurteilt

Ein 26-Jähriger transportierte in Uniform kiloweise Drogen für einen Kumpel von Berlin nach Dresden. Nun wurde er am Landgericht Dresden verurteilt.

Von Alexander Schneider
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Der Angeklagte, Wachpolizist  Jan E. (r.), hier mit seinem Verteidiger Michael Sturm, hatte zum Prozessauftakt am Landgericht Dresden die Vorwürfe eingeräumt. Er wurde wegen Beihilfe zum Drogenhandel verurteilt.
Der Angeklagte, Wachpolizist Jan E. (r.), hier mit seinem Verteidiger Michael Sturm, hatte zum Prozessauftakt am Landgericht Dresden die Vorwürfe eingeräumt. Er wurde wegen Beihilfe zum Drogenhandel verurteilt. © Alexander Schneider

Dresden. Ein Polizist aus Berlin wurde am Landgericht Dresden wegen Beihilfe zum Drogenhandel zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Schon zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte, der seit Ende 2022 in Untersuchungshaft saß, die Vorwürfe weitgehend eingeräumt und war daher am ersten Verhandlungstag auf freien Fuß gekommen. Der 26-jährige Jan E. hatte zwei Fahrten als Kurier für den gesondert verfolgten Dealer Michael H. (34) zugegeben.

Beim ersten Trip im März 2020 sei sein Auftraggeber dabei gewesen. Die zweite nächtliche Fahrt im April 2020 habe der Polizist alleine durchgezogen. Dass im März sieben Kilogramm Marihuana und im April vier Kilogramm Marihuana und 300 Gramm Kokain im Kofferraum lagen, habe er nicht gewusst. Auch die Summe von jeweils rund 33.000 Euro in bar, die er auf dem Rückweg nach Berlin transportiert habe, sei ihm unbekannt gewesen. Ihm sei aber klar gewesen, dass das Geschäft nicht sauber war.

Das Versteck: zwei identische Werkzeugkisten

Die Drogen seien in einer Werkzeugkiste verstaut gewesen, die der Empfänger in Dresden-Laubegast aus dem Kofferraum genommen und durch eine identische Werkzeugkiste mit dem Geld ausgetauscht habe. Die Werkzeugkisten waren zudem unter einer Maler-Ausrüstung versteckt. Pro Fahrt habe er 1.000 Euro erhalten, gab der Angeklagte zu.

Bei beiden Fahrten habe er den Skoda Superb von Michael H., einem damaligen Freund, der groß ins Drogengeschäft einsteigen wollte, genutzt, so der Angeklagte. Nach der zweiten Fahrt habe er H. gesagt, dass er für diese Art Dienste nicht mehr zur Verfügung stehe. Bemerkenswert ist, dass H., der seit 2015 als Wachpolizist angestellt war, bei den Drogenfahrten seine Uniform getragen habe, um keinen Verdacht zu erregen. Den Job bei der Polizei ist er nun los.

Michael H. ist bereits im Februar am Landgericht Dresden zu sieben Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden. Er hatte ein Krypto-Handy für seine Geschäfte genutzt und war so ins Visier der Ermittler geraten. Der Empfänger, Markus S. (26), erhielt bereits im August vergangenen Jahres eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren Haft. Ein weiterer Kurier, der in einer Soldaten-Uniform für H. die Drogen im Zug transportiert haben soll, wird sich noch vor dem Amtsgericht Dresden verantworten müssen.