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Juwelenraub: Neue Verdächtige identifiziert

Die mutmaßlichen Haupttäter sitzen in U-Haft, nun wird auch gegen deren Helfer ermittelt. Die sind mittlerweile bekannt, bleiben aber auf freiem Fuß.

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Polizisten sichern im November 2019 ein durchgesägtes Gitter vor dem Fenster am Schloss Dresden.
Polizisten sichern im November 2019 ein durchgesägtes Gitter vor dem Fenster am Schloss Dresden. ©  Archiv: Ronald Bonss

Dresden. Im Zuge der Ermittlungen zum Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden sind die vier seit März als mögliche Helfer gesuchten Verdächtigen eindeutig identifiziert.

Es handele sich um zwei 28 und 35 Jahre alte Deutsche, einen 37 Jahre alten Polen und einen 24-Jährigen, der die deutsche und die polnische Staatsangehörigkeit hat, wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mitteilte. Gegen die Männer wird wegen des Verdachts der Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl ermittelt. Sie sollen den Tatort am Vortag des Coups ausgespäht und ihre Erkenntnisse dann an die mutmaßlichen Täter weitergegeben haben.

Die Beschuldigten sind auf freiem Fuß. Es bestehe weiterhin nur ein Anfangs-, aber kein dringender Tatverdacht. Sie haben teilweise Angaben gemacht, die gegenwärtig geprüft werden, sagte der Oberstaatsanwalt. Die Ermittlungen zu den genauen Taten dauern ebenso an wie zu möglicherweise bestehenden Verbindungen zu den fünf dringend Tatverdächtigen. Die Annahme, dass ein Beschuldigter mit einem von ihnen verwandt ist, habe sich nicht bestätigt.

Bei dem spektakulären Einbruch in das Schatzkammermuseum am 25. November 2019 waren Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten des 17. und 18. Jahrhunderts von kaum schätzbarem Wert gestohlen worden. Bei Razzien im November und Dezember 2020 sowie im Mai 2021 in Berlin waren fünf Männer unter dringendem Tatverdacht festgenommen worden.

Die 22- bis 27-Jährigen sollen direkt an dem Coup beteiligt gewesen sein, ihnen werden schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung vorgeworfen. Vier sind in Untersuchungshaft, einer verbüßt aktuell noch eine Jugendstrafe. Sie gehören der arabischstämmigen Berliner Großfamilie Remmo an. Mitglieder des Clans werden für andere große Straftaten wie den Goldmünzen-Diebstahl aus dem Berliner Bode-Museum 2017 verantwortlich gemacht. (SZ/dpa)