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Warum ein Heißluftballon in dieser Woche in Dresden notlanden musste

Am Mittwoch kommt es zur Notlandung eines Heißluftballons in Dresden. Die Feuerwehr ist schnell vor Ort und bekommt Hilfe von Anwohnern. Es ist bei weitem nicht der erste Fall.

Von Connor Endt & Moritz Schloms
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Am vergangenen Mittwoch musste ein Heißluftballon in Dresden notlanden.
Am vergangenen Mittwoch musste ein Heißluftballon in Dresden notlanden. © Feuerwehr Dresden

Dresden. Es soll eine ganz normale Rundfahrt werden, als Ballonführer Helmut Hopfauf am Mittwoch gegen 19 Uhr mit seinen fünf Gästen am Ostra-Gehege in die Luft aufsteigt. Doch gegen Ende der Fahrt mit "Müglitztal-Ballooning" kommt es zu Problemen. "Der Wind hat den Ballon abgetrieben, deshalb konnten wir nicht wie geplant auf einer Wiese landen", sagt Hopfauf später am Telefon. "Wir hatten noch Gas für etwa 20 bis 30 Minuten, deshalb bin ich notgelandet."

Der Ballon kommt zunächst sicher auf der Pirnaer Landstraße im Stadtteil Niedersedlitz zu Boden, die Passagiere steigen aus. Doch dann treibt eine Windböe die Ballonhülle fort, sie verfängt sich in Bäumen und einer Laterne.

Anwohner unterstützen die Polizei

"Drei Anwohner haben versucht mit einer langen Leiter zu helfen, sind aber gescheitert", wird später eine Anwohnerin berichten, die den Vorfall beobachtet hat. Nach kurzer Zeit trifft die Feuerwehr von den Wachen Striesen und Albertstadt mit zwei Drehleiterfahrzeugen ein.

Es wird bereits dunkel, die Feuerwehr baut Beleuchtung auf. Zusammen mit den Anwohnern aus Niedersedlitz entfernen die Einsatzkräfte die Ballonhülle aus den Bäumen und der Laterne. Die wird bei dem Einsatz leicht beschädigt. "Wir haben danach noch eine Stunde mit zusammengepackt", erzählt die Anwohnerin. Verletzt wird bei dem Einsatz niemand.

Mit zwei Drehleiterfahrzeugen entfernt die Feuerwehr die Ballonhülle.
Mit zwei Drehleiterfahrzeugen entfernt die Feuerwehr die Ballonhülle. © Feuerwehr Dresden

Eine Freifahrt als Dankeschön

Immer wieder kommt es bei Ballonfahrten aufgrund von Wind und Wetter zu Notlandungen. Ballonfahrer können lediglich die Höhe ihres Gefährts steuern, indem sie die Luft in der Hülle aufheizen oder warme Luft ablassen. Erst im vergangenen Jahr blieb ein Heißluftballon an einer Stromleitung in Wilsdruff hängen. In drei Stadtteilen fiel der Strom aus, verletzt wurde auch hier niemand.

"Solche Notlandungen sind die Ausnahme", sagt Helmut Hopfauf. "Aber bei einem Ballon kann man wegen der unterschiedlichen Windverhältnisse eben nicht immer die genaue Route voraussagen." Bei Ballonfahrten gebe es deshalb auch grundsätzlich keinen festen Landeplatz.

Auch in Dresden mussten Ballons bereits notlanden, vor zwei Jahren sogar mitten auf der Straße. Stefan Jaekel von der Deutschen Flugsicherung (DFS) erklärte damals, dass es nicht unbedingt verboten sei, in einem Wohngebiet zu landen. "Es ist durchaus möglich, dass der Ballonfahrer da starten und landen darf." Ballonführer bräuchten nur eine Genehmigung, wenn der Ballon in die Kontrollzone eines Flughafens fährt. "Wenn der Ballon außerhalb unterwegs ist, braucht er zum Landen nur das Einverständnis des Grundstückbesitzers."

Die diesmal beschädigte Ballonhülle wurde unterdessen laut Hopfauf bereits repariert. Man habe den Riss in der Hülle mit neuem Stoff geflickt. "Ich habe mich sehr über die Hilfe der Anwohner gefreut", sagt der Ballonführer. "Als Dankeschön habe ich den Helfern eine Freifahrt bei mir im Ballon angeboten."