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Dach- und Fassadenarbeiten starten am Hochhaus Pirnaischer Platz in Dresden

Ein großer Kran steht jetzt am bekanntesten Dresdner Hochhaus, ein gebäudehohes Gerüst folgt. Das Gebäude erhält ein neues, zweistöckiges Schmetterlingsdach.

Von Kay Haufe
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Der Kran steht, das Gerüst am östlichen Giebel wächst in die Höhe: Die äußeren Arbeiten am Hochhaus Pirnaischer Platz haben begonnen.
Der Kran steht, das Gerüst am östlichen Giebel wächst in die Höhe: Die äußeren Arbeiten am Hochhaus Pirnaischer Platz haben begonnen. © Sven Ellger

Dresden. Teil für Teil ist in den vergangenen Tagen ein großer Kran am Pirnaischen Platz aufgebaut worden und weist darauf hin: Die Arbeiten an der Fassade und auf dem Dach des wohl bekanntesten Hochhauses in der Dresdner City beginnen. In der Woche ab dem 5. Juni wird das Schmetterlingsdach abgerissen, sagt Steffen Funk, der Dresdner Niederlassungsleiter von Immvest Wolf. Bereits abgeschlossen ist der Tiefbau für die Tiefgaragenrampe, ebenso die Fräsarbeiten in den Wohnungen vom 13. bis zum 7. Obergeschoss. Seit dem 19. Mai werden Gerüste an der Fassade aufgebaut, zunächst am Giebel zur Grunaer Straße, anschließend auf der Ostseite.

Das neue Schmetterlingsdach, was dann entsteht, wird doppelt so hoch wie das jetzige und bekommt Fenster, hatte Steffen Funk im Februar informiert. Im Dezember soll es fertig werden. Parallel dazu beginnen die Arbeiten an den Fenstern sowie im Innern mit Trockenbau. Auch der Innenputz soll noch dieses Jahr aufgebracht werden. Derzeit werde die Bestandsfassade untersucht, an der ab Ende Juni ein Wärmedämm-Verbundsystem angebracht werden soll, sagt Funk. Dann beginnen auch die Arbeiten an den Aufzugsanlagen.

Im kommenden Jahr soll die Sanierung des Hochhauses abgeschlossen sein. 166 Mietwohnungen entstehen darin, ein Großteil in den bestehenden Strukturen als Ein- und Zweiraumwohnungen mit integrierter Küchenzeile. Alle haben einen Balkon mit Blick auf das Stadtzentrum oder den Großen Garten.

Relativ große Wohnungen gibt es dagegen im Staffelgeschoss, das mit zwei Ebenen komplett neu gebaut wird. Die Größen der fünf Wohnungen in dem Penthouse betragen zwischen 49 und 180 Quadratmetern.

Für den Flachbau wieder Lebensmittelanbieter gewünscht

Auch am Flachbau vor dem Gebäude ändert sich einiges. Der Discounter Lidl war dort 2022 ausgezogen. Niederlassungsleiter Funk sagte, dass man mit weiteren Lebensmittelanbietern im Gespräch sei und dort wieder einen Markt ansiedeln möchte.

Außerdem entstehen durch Verglasungen der V-Stützen im Erdgeschoss sowie durch die Aufstockung des jetzigen Flachbaus 3.700 Quadratmeter Bürofläche. Auch dieser Bereich soll im Rohbau dieses Jahr fertig werden und der Innenausbau nach Wunsch des Handelsmieters erfolgen. Das komplette Hochhaus samt Flachbau ist inzwischen bereits an das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen verkauft, das zur Vonovia gehört.

Am 7. Oktober 1966 war der 14-geschossige Bau am Pirnaischen Platz anlässlich des "Tages der Republik" schlüsselfertig übergeben worden. In die 120 Eineinhalbzimmer- und 60 Einraumwohnungen mit Duschkabine, Kochnische und Einbaumöbeln waren damals vor allem Mitarbeiter der Firmen VEB Sachsenwerk, Mikromat, Mühlenbau oder Hochvakuum eingezogen.

Etwa zwei Jahre war an dem 48 Meter hohen Hochhaus nach Plänen des Architekten Peter Sniegon sowie des Architektenkollektivs Herbert Löschau, Hans Kriesche und Gerhard Landgraf gebaut worden. Der Bau bildete den Abschluss der Ost-West-Magistrale.