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Neues Wohn- und Schulgebäude im Dresdner Süden geplant

An der Münchner Straße soll ein langgestrecktes Gebäude mit Wohnungen, Läden und Platz für eine Berufsschule entstehen. Jetzt wurde es Experten vorgestellt. Welche Fragen sie haben.

Von Kay Haufe
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Gegenüber des geplanten Neubaus ist an der Kreuzung Münchner Straße/Nürnberger Platz bereits ein Gebäude mit erhöhtem Kopfbau entstanden. Daran knüpft der Entwurf für das Basis-d-Gebäude an.
Gegenüber des geplanten Neubaus ist an der Kreuzung Münchner Straße/Nürnberger Platz bereits ein Gebäude mit erhöhtem Kopfbau entstanden. Daran knüpft der Entwurf für das Basis-d-Gebäude an. © Foto: Kilian Architekten

Dresden. Wohnen in der Dresdner Südvorstadt ist attraktiv, die Nähe zum Stadtzentrum sowie zur Universität ist für viele ein Grund, dort nach Wohnungen zu suchen. Jetzt soll an der Münchner Straße zwischen Hettner- und Helmholtzstraße ein Neubau entstehen. Der Bauträger Basis d plant auf rund 15.000 Quadratmetern Fläche ein Drittel Eigentumswohnungen sowie zwei Drittel Mietwohnungen sowie Gewerbefläche, die er selbst behalten möchte. "Wir haben unter anderem zwei Interessenten, die dort Berufsschulen eröffnen möchten", sagt Jörg Wimmer, einer der beiden Geschäftsführer von Basis d. Ein Baubeginn ist jedoch erst für 2025 vorgesehen.

Momentan ist auf der Fläche, die an den Nürnberger Platz angrenzt, Wildwuchs zu finden, ein Teil ist als Parkplatz an den Freistaat Sachsen vermietet.

So sieht der erste Entwurf für den Neubau mit Kopfgebäude zum Nürnberger Platz und dem langen Riegel an der Münchner Straße aus. Gegliedert werden soll er über Erker und unterschiedliche Fenstergrößen.
So sieht der erste Entwurf für den Neubau mit Kopfgebäude zum Nürnberger Platz und dem langen Riegel an der Münchner Straße aus. Gegliedert werden soll er über Erker und unterschiedliche Fenstergrößen. © Zeichnung: Kilian Architekten

Basis d habe fünf Jahre gebraucht, ehe die Firma die nötigen Grundstücke für eine größere Bebauung kaufen konnte, sagt Jörg Wimmer. Das sei erst 2022 gelungen. Mit den Planungen mit dem Dresdner Büro Kilian Architektur habe man im September des vergangenen Jahres begonnen und sei noch am Anfang. "Wir machen dort etwas Innovatives, wollen in Holz-Hybrid-Bauweise bauen und die rückwärtige Fassade begrünen."

Die ersten Pläne für das Wohn- und Gewerbegebäude präsentierte Architekt Ludger Kilian am Freitagnachmittag in der Gestaltungskommission. "Wir sind dankbar, dass wir in einer so frühen Phase kommen dürfen und die Wünsche der Kommission dann schnell kennen."

Sein Entwurf sieht ein zusammenhängendes Gebäude mit einem achtgeschossigen Kopfbau am Nürnberger Platz vor. An den schließt sich ein rund 160 Meter langer "Riegel" mit Wohnungen entlang der Münchner Straße an. Die Fassade der "langen Ksite", wie Kilian sagt, wird durch mehrere rund einen halbe Meter herausragende Erker und unterschiedliche Fenstergrößen gegliedert. Die rückwärtige Fassade des Gebäudes soll mit Holz verkleidete Balkone erhalten, die komplett mit Grün bewachsen sind, um Schatten zu spenden und als Sichtschutz zu dienen. Im hinteren Teil gibt es außerdem einen viergeschossigen Querbau, in dem Zwei-Raum-Sozialwohnungen entstehen sollen. Zwei große Spielplätze und ein Grillplatz sind für den Hof vorgesehen, in den jedoch auch eine Tiefgarageneinfahrt führt.

Verschiedene Anregungen zum Entwurf

In der Gestaltungskommission gab es zahlreiche Hinweise zu dem Entwurf. Kilian Kresing regte an, über weitere Querbauten nachzudenken, was auch auf den historischen Bebauungsplänen so zu finden gewesen ist. Kommissionsvorsitzender Wolfgang Lorch sprach eher von Flügelbauten in geringer Tiefe.

Jórunn Ragnarsdóttir fragte den Architekten, weshalb er seinen Kopfbau nicht als Solitär, sondern eher in drei Teilen geplant hat. Dies würde nicht dem gegenüberliegenden Gebäude vom Nürnberger Platz 1 entsprechen, aber man wolle am Platz eine einheitliche Sprache. "Wir denken, dass die ganze Ecksituation ein Gebäude sein sollte." Sie verstehe auch nicht, weshalb Kilian im Erdgeschoss Arkadengänge vorgesehen habe. Und die Zufahrt zur Tiefgarage über den Innenhof schade dessen Nutzung. Das müsse geändert werden.

Lorch fasste zusammen, dass die Fassaden auf jeden Fall stärker gegliedert werden müssten, ob durch Materialien, Farbigkeit oder die Gestaltung des Staffelgeschosses. "Strukturieren sie die auch auf der Rückseite so, dass jeder der sieben Eingänge eine Adresse für sich bildet", sagte Christoph Mäckler.

Die Stadträte Tilo Wirtz (Linke), Stefan Engel (SPD) und Torsten Nitzsche (Freie Wähler) baten übereinstimmend, die lange Fassade besser zu gliedern, dass sie nicht als eintöniger Block wirkt.

"Ich kann fast alle Kritikpunkte nachvollziehen", sagt Architekt Ludger Kilian abschließend. Er habe seinen Entwurf jedoch nach vielen Hinweisen aus dem Stadtplanungsamt und basierend auf dem Entwurf des Bebauungsplanes gestaltet. Nun wird an diesem weiter gearbeitet.