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Kleine Bau-Künstler aus Dresden bei der Lego-Challenge

Die Dresdner Brüder Fabian und Florian haben sich mit ihrem Fabelwesen gegen Hunderte Kandidaten behauptet. Nun können Fans für ihren Löwenadler voten.

Von Nadja Laske
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Fabian und Florian sind die Architekten ihres riesigen Lego-Parks, zu dem Wohnhäuser und wundersame Wesen gehören.
Fabian und Florian sind die Architekten ihres riesigen Lego-Parks, zu dem Wohnhäuser und wundersame Wesen gehören. © Sven Ellger

Dresden. Ganz vorsichtig stellt Fabian sein Fabelwesen auf den Dielenboden. Der ist über und über mit Legolandschaften belegt. In einer Zimmerecke stapeln sich unzählige Kistchen und Kartons voller säuberlich sortierter Bausteine in allen erdenklichen Formen und Farben. Dieses Lager ist die Grundlage für ein ganz besonderes Vorhaben.

"Unser Löwenadler guckt ganz traurig", sagt Florian und zeigt auf das Werk, dass er zusammen mit seinem großen Bruder aus Lego gebaut hat. Fabian ist elf, Florian acht Jahre alt. Die beiden sind nicht nur leidenschaftliche Lego-Fans. Sie haben sich mit ihrer sprühenden Fantasie auch weit von ihrer Lego-Baustelle im heimischen Wohnzimmer entfernt und gleichsam in höhere Lego-Sphären aufgeschwungen.

Weit breitet ihr Löwenadler die braunen Flügel aus, als wolle er jeden Moment abheben. "Er wünscht sich nämlich eine Frau und macht sich jetzt auf den Weg nach Legoland, um dort seine große Liebe zu finden", erzählt Fabian die Geschichte weiter, so wie die Jungs sie den Juroren der Legoland-Familien-Challenge zusammen mit Fotos von ihrem Exponat zugeschickt haben.

Dresden in Lego-Miniatur auf dem Zimmerboden

Wer wissen will, wie die Dresdner Hafencity um Längen cooler aussehen könnte, braucht nur einen Blick auf Fabians und Florians Mini-Stadt zu werfen. Die nimmt einen beträchtlichen Teil des Zimmerbodens ein. Dort reihen sich moderne Stadtvillen mit viel Glas und großen, begrünten Terrassen aneinander. Jede hat ihren individuellen Look.

Natürlich dürfen Solarpaneels nicht fehlen, im Vorgarten wachsen Blumen und Gemüse, ein Müllauto ist gerade vorgefahren. Auch für öffentlichen Nahverkehr haben die jungen Architekten gesorgt. Die Schienen schlängeln sich durch den Wohnpark.

Auf ihrem Weg rollt die Stadtbahn durch einen imposanten Fels. Leicht touchiert sie einen Gesteinsvorsprung. "Ich weiß noch nicht, wie ich das ändern kann", sagt Fabian. Aber ansonsten ist er sehr zufrieden mit seiner Trasse.

Am Wochenende wird ab 6 Uhr getüftelt

Ein gewöhnlicher Lego-Wochenendtag beginnt im Hause Hegewald um sechs Uhr am Morgen. Da verabreden sich die Brüder und schleichen sich zur Baustelle. Mama und Papa schlafen noch und sind froh über die Ruhe.

In Sachen Lego war die spätestens vorbei, nachdem Fabian und Florian die Sendung Lego-Masters auf dem Privatsender RTL gesehen haben. Eigentlich müssen sie um diese Zeit längst im Bett sein. Doch beide brauchten am nächsten Tag nicht schon am frühen Morgen in der Schule zu sein und genossen die große Ausnahme. In der Show kämpfen Kandidaten darum, als beste Legobauer prämiert zu werden.

Da wollten die Brüder unbedingt dabei sein. "Aber es dürfen nur Erwachsene teilnehmen", sagt ihre Mutter und fand schnell heraus, dass es auch für Kinder eine Chance gibt: die Legoland-Familien-Challenge. Dafür waren die Teilnehmer aufgerufen, zwei Fantasiewesen aus mindestens zwei verschiedenen Tieren zu kreieren und aus Legosteinen zu bauen.

Märchenhafte Ideen mit Lego umgesetzt

So machten sich Fabian und Florian mit hingebungsvoller Unterstützung ihrer Eltern daran, ihre märchenhaften Ideen in die Tat umzusetzen. Zunächst entstand eine ganze Insektofantenfamilie. Die etwas pummeligen, gelb-schwarz-gestreiften Geschöpfe haben einen langen Rüssel, Fühler, große graue Elefantenohren und eine strahlend blaue Delfinflosse.

Mutter-, Vater- und Babyinsektofant haben ebenfalls eine besondere Geschichte. Fabian schildert sie so: Die Menschen haben die Tiere ausgerottet. Damit das Leben auf der Erde aber weitergeht, wurden die Insektofanten erfunden, deren Babys von Blüte zu Blüte schwirren und sie damit wie Bienen bestäuben. Die Eltern sind dafür zu dick und zu schwer, aber sie sorgen halt für neue Babys.

Auch diese Kreation haben die Jungs per Fotos eingesandt. Welchen Nerv nun aber der Löwenadler bei den Juroren getroffen hat, bleibt wohl ein Geheimnis. In diesem Fall schlägt vermutlich seine Liebesgeschichte die Kritik an der Umweltzerstörung. Fakt ist: Er wurde unter die besten 100 Einsendungen gewählt, von insgesamt 400 kreativen Lego-Arbeiten.

Von Dresden zum Kurzurlaub im Legoland?

Nun geht die Challenge in die nächste Runde. Noch bis zum 5. Februar sind Legofans aufgerufen, ihre Stimmen für die Fabelwesen abzugeben, die ihnen am besten gefallen. Die insgesamt 20 Bauwerke mit den meisten Stimmen ziehen in die zweite Runde ein. Auf die Finalisten-Teams warten ein neues Bau-Thema und ein großes Lego-Steinepaket aus über 2.000 Bauteilen.

Der Wettbewerb endet mit fünf Gewinner-Familien, die einen Kurzurlaub im Legoland-Deutschland-Resort und einen Besuch im Freizeitpark gewinnen. Außerdem erhalten sie eine exklusive Modellbauführung. Fabian und Florian strahlen. Das wäre für sie das größte Glück!

www.legoland.de/voting