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Kraftklub in Dresden: So spontan war das Gratis-Konzert

Nach ihrem kostenlosen Überraschungsauftritt in der Dresdner Neustadt ist die Chemnitzer Band Kraftklub wieder in Deutschland unterwegs. Wie der Auftritt in Dresden vorbereitet wurde.

Von Christoph Springer
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Kraftklub aus Chemnitz hat Dresden am Montagabend mit einem Spontan-Auftritt in der Neustadt überrascht.
Kraftklub aus Chemnitz hat Dresden am Montagabend mit einem Spontan-Auftritt in der Neustadt überrascht. © Archiv/Britta Pedersen/dpa

Dresden. Vielleicht haben sie ja selbst nicht mit diesem Zuspruch gerechnet. Es könnten 2.000 oder sogar noch mehr Konzertgäste gewesen sein, die am Montagabend den Spontan-Auftritt der Chemnitzer Band Kraftklub in der Äußeren Neustadt miterlebt haben. Unüberhörbar setzte die Musik gegen 18 Uhr ein, etwa 45 Minuten lang spielten die Chemnitzer dann vor der Scheune an der Alaunstraße. Ständig zogen die Klänge weiteres Publikum an, auch die Polizei kam vorbei.

"Dresden, das war wild heute!", kommentiert die Band ihren Auftritt danach im Social-Media-Kanal Instagram. Dazu ist dort ein Video zu sehen, das unter anderem zeigt, wie die Musiker an der Turnhalle gegenüber der Katharinenstraße auf das Scheune-Gelände klettern und wie sie es danach auf genau demselben Weg wieder verlassen.

Das Publikum strömte am Montagabend während der kompletten Konzertzeit zur Scheune, die derzeit auf ihren Umbau wartet und deshalb seit Monaten geschlossen ist. Die Verantwortlichen des Clubs hatten nach Angaben von Sprecher Stephan Zwerenz bis wenige Stunden vor dem Auftritt keine Ahnung vom Plan der Band. "Da kam wenige Stunden vorher ein Anruf, dann haben sie sich aufgebaut", berichtet Zwerenz, Strom für die Verstärker sei von einem Notstromaggregat gekommen, das Kraftklub mitgebracht hatte. "So richtig legal war das ja nicht", meint Zwerenz.

Die Polizei fuhr auf der Alaunstraße vorbei, als die Band spielte, sah aber keinen Grund, zu stoppen. Der Verkehr rollte wegen des Zustroms zwar langsam, aber stets mehr oder weniger ungehindert.

Zwerenz berichtet, den Auftritt habe die Agentur der Band organisiert. Das ist die Landstreicher Booking GmbH aus Berlin. Dort war am Dienstag niemand zu sprechen, alle seien unterwegs, erklärte eine Mitarbeiterin am Telefon.

Das passt zum Plan der Band, mehrere solche Spontankonzerte zu spielen. Am Dienstagvormittag gegen 11 Uhr meldete sich Kraftklub vom Bahnhof Dresden-Neustadt. Beim Kurznachrichtendienst Twitter fragte das Quintett, wohin die Reise gehen soll. Sogleich fingen Leser an, in Kommentaren und bei Instagram Vorschläge zu machen. Leipzig, Chemnitz und Freiberg gehörten dazu, ebenso viele Städte außerhalb Sachsens.

Wo die Band ihr nächstes Gratis-Spontankonzert gibt, bleibt voraussichtlich bis kurz vor dem Auftritt ihr Geheimnis. Sicher ist aber, dass der nächste Dresdner Auftritt am 2. September nächsten Jahres in der Rinne im Ostragehege stattfinden soll. Eintrittskarten dafür gibt es ab Mittwoch.