Nach dem Jubiläum kommt die Neuausrichtung. Oder zumindest eine kleine Erweiterung des Spektrums. Die wegen Corona zweimal verschobene 50. Ausgabe des Dresdner Dixieland-Festivals war im Mai nicht nur ein Jazz-Spektakel der Superlative, sondern bedeutete für die Macher zudem eine Zäsur.

Joachim Schlese, der 1971 zu den Gründern des Ganzen gehörte und dieses in den folgenden Jahren allmählich zum weltweit größten Festival für traditionellen Jazz gemacht hatte, verabschiedete sich nach dem Finale. Für die 51. Auflage im kommenden Mai hat das Team, das jetzt das Programm verantwortet, neben vielen bewährten Formaten auch ein paar Neuerungen angesetzt.

„Besonders jung und tanzbar“ soll das Festival ausfallen, was sich zum einen am überdurchschnittlich hohen Anteil vergleichsweise junger Musiker zeige. Und man berücksichtige einen Trend. „Auf der ganzen Welt erfährt Swing eine bemerkenswerte Renaissance“, so Festivalsprecher Hendrik Meyer. „Swingtanz ist, mit all seinen facettenreichen Tanzstilen, vor allem unter jungen Leuten stark in Mode gekommen und wird zu ganz unterschiedlichen Anlässen praktiziert.“

Für ihn und seine Kollegen folgt daraus die Erkenntnis, dass das Dixieland-Festival sich in Richtung Party ausweiten muss.Unter dem Motto „Dixie Pub“ sind daher zwei Veranstaltungen im Alten Schlachthof angesetzt, bei denen junge, zugleich jedoch hochprofessionelle Swingkapellen wie die „Spicy Advice Ragtime Band“ aus Schweden, „The Sassy Swingers“ aus Frankreich oder „The Fried Seven“ aus den Niederlanden spielen. Dem Publikum stehe es frei, einfach nur zuzuhören oder doch lieber ausgelassen zu tanzen.

Gestartet wird das Festival am 14. Mai ganz traditionell im Dresdner Zoo mit „Dixieland in Familie“. Neu ist, dass an diesem Tag bei freiem Eintritt auch am Heidenauer Lugturm munter aufgespielt wird.„Das gesamte Programm hat unsere Musikredaktion in den vergangenen Monaten zusammengestellt“, erklärt Hendrik Meyer. „Die Musikredaktion ist seit vielen Jahren für das Festivalprogramm verantwortlich und besteht aus erfahrenen Musikern sowie Redakteuren vom Rundfunk.“

Die Pläne zur Verjüngung seien also nicht spontan geschmiedet worden. Meyer: „Die Auswahl der Bands fürs kommende Festival erfolgte vorwiegend aus dem Fundus von Bewerbungen, die bereits 2016 und 2017 ankamen.“ Man könne schließlich jeweils nur eine eher geringe Anzahl an Bewerbern für jeden Jahrgang berücksichtigen.

Unwesentliche Preiserhöhung

37 Bands und Solisten aus neun Ländern werden nun aber bei insgesamt 38 Veranstaltungen spielen.Das 51. Dixieland-Festival werde so auf mindestens 235 Stunden Live-Musik kommen, erklärt Meyer. „Davon sind 104 Stunden eintrittsfrei.“ Etwa zu Abschlussparade, bei „Dixieland auf dem Frühjahrsmarkt“ am 19. Mai oder bei der „Dresdner Jazzmeile“ am 21. Mai. Kostenpflichtige Konzerte im Kulturpalast, in der „Jungen Garde“, am Flughafen oder auf den Schiffen der Sächsischen Dampfschifffahrt wird’s wieder geben.

„Die Ticketpreise sind im Vergleich zu den Vorjahren nur unwesentlich gestiegen“, versichert Meyer. „Wir sind froh, das Niveau der Eintrittspreise fast halten zu können, und bieten zudem Ermäßigungen an.“ Und er deutet an, dass das Programm noch erweitert wird. „Ergänzend zu den Konzerten am Eröffnungstag im Zoo, an der Hofewiese in der Dresdner Heide sowie am Lugturm ist eine weitere Veranstaltunge in Planung.“ Details dazu würden nachgereicht. Sicher hingegen ist, dass bereits jetzt der Vorverkauf für das Festival beginnt.

Karten für das vom 14. bis 21. Mai 2023 stattfindende Festival gibt es ab sofort beim SZ-Ticketservice.

Das komplette Programm gibt es hier.