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Grünes Gewölbe präsentiert wertvolle Geschenke von Napoleon

Im Dresdner Residenzschloss können sich Besucher besonders luxuriöse Geschenke von Napoleon an König Friedrich August I anschauen. Eines von ihnen galt lange als verschollen.

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Der etwa 16 Quadratmeter große Bildteppich "Die Ohnmacht der Esther" war Teil eines Geschenks von Frankreichs Kaiser Napoleon Bonaparte.
Der etwa 16 Quadratmeter große Bildteppich "Die Ohnmacht der Esther" war Teil eines Geschenks von Frankreichs Kaiser Napoleon Bonaparte. © SKD/Oliver Killig

Ein lange verloren geglaubter Gobelin der königlich-sächsischen Kunstsammlung ist nach aufwendiger Restaurierung erstmals wieder öffentlich zu sehen. Der etwa 16 Quadratmeter große Bildteppich "Die Ohnmacht der Esther" war Teil eines luxuriösen Geschenks von Frankreichs Kaiser Napoleon Bonaparte an den ersten sächsischen König Friedrich August I.

Das wertvolle Stück galt als verschollen, bis es 2020 überraschend wieder auftauchte. Nun ist der Gobelin Mittelpunkt einer Ausstellung im Dresdner Residenzschloss.

Bis Anfang Juni zeugen im Neuen Grünen Gewölbe rund 60 Objekte von den engen sächsisch-französischen Beziehungen und deren Auswirkungen Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen, wie der Direktor des Grünen Gewölbes und der Rüstkammer, Marius Winzeler, vor der Eröffnung am Freitag sagte.

Bis Anfang Juni zeugen im Neuen Grünen Gewölbe rund 60 Objekte von den engen sächsisch-französischen Beziehungen und deren Auswirkungen Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen.
Bis Anfang Juni zeugen im Neuen Grünen Gewölbe rund 60 Objekte von den engen sächsisch-französischen Beziehungen und deren Auswirkungen Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen. © SKD/Oliver Killig
Teile aus dem Porzellanservice "Cabaret Littérateurs français"
Teile aus dem Porzellanservice "Cabaret Littérateurs français" © SKD/Oliver Killig
Bis Anfang Juni zeugen im Neuen Grünen Gewölbe rund 60 Objekte von den engen sächsisch-französischen Beziehungen und deren Auswirkungen Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen.
Bis Anfang Juni zeugen im Neuen Grünen Gewölbe rund 60 Objekte von den engen sächsisch-französischen Beziehungen und deren Auswirkungen Anfang des 19. Jahrhunderts in Sachsen. © SKD/Oliver Killig

Um die aus feinster Seide gewebte kostbare Tapisserie sind Objekte aus Porzellan und Silber sowie Reliquien versammelt, die auch zur Napoleonischen Schenkung von 1809 gehörten. "Daran sieht man, wie Napoleon als der, der Sachsen zum Königreich machte, hier durchaus verehrt wurde", sagte Winzeler. Darunter sind auch Stiefel und ein Sattel von Napoleon oder "ein schönes Etui" mit je einer Locke von König Friedrich August dem Gerechten und dem Kaiser.

Die Tapisserie mit einer alttestamentarischen Szene wurde zwischen 1788 und 1791 in der Pariser Manufacture Royale des Gobelins gewebt und hing bis zu ihrer Auslagerung 1943 im Speisesaal der Dresdner Residenz. Seit 1945 war sie spurlos verschwunden, bis sie im Herbst 2020 im Zuge einer Auktion in London auffiel. Der Freistaat erwarb sie zurück und holte sie im Sommer 2021 nach Sachsen zurück. Ab 2025 soll das Objekt der Schatzkunst laut Winzeler dauerhaft im Schloss präsent sein, in den Paradezimmern, "wo Napoleon als einziger Kaiser tatsächlich übernachtet hat". (dpa)