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Einbruch ins Grüne Gewölbe: DNA-Analytiker weist Spuren nach

Beim Prozess um den Einbruch ins Grüne Gewölbe sprach am Dienstag ein Analytiker über den Fund von DNA-Spuren. Vier der sechs Beschuldigten soll mit Sicherheit am Tatort gewesen sein.

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Kriminaltechniker konnten an der Außenmauer des Grünen Gewölbes DNA-Spuren sichern und auswerten. Nun ging es im Gerichtsprozess darum.
Kriminaltechniker konnten an der Außenmauer des Grünen Gewölbes DNA-Spuren sichern und auswerten. Nun ging es im Gerichtsprozess darum. ©  Archivfoto: Sebastian Kahnert/dpa

Dresden. Mehrere der Angeklagten im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden haben nach Angaben eines Analytikers DNA-Spuren am Tatort hinterlassen.

Bei vier der sechs Beschuldigten war sich Ralf Nixdorf, Chef der DNA-Analytik im Landeskriminalamt Sachsen, am Dienstag bei der Verhandlung am Landgericht Dresden völlig sicher.

In einem weiteren Fall ging der 52 Jahre alte Experte mit großer Wahrscheinlichkeit davon aus, dass der Betroffene wie die vier anderen an der Außenmauer des Dresdner Schlosses einen genetischen Fingerabdruck zurückgelassen hatte.

Experten werden an Außenmauer fündig

Nach Angaben von Nixdorf waren mehr als 1.000 DNA-Proben ausgewertet worden. Aber nicht alle ließen sich verwerten. Vor allem die Spuren im Inneren des Grünen Gewölbes waren zum größten Teil unbrauchbar. Grund: Die Täter hatten mit einem Feuerlöscher gesprüht. Nixdorf schilderte, wie der dabei entstehende Druck DNA-Material durch die Gegend bläst und Spuren verwischt. "So was mögen wir gar nicht", sagte er mit Blick auf die Auswertung.

Dagegen wurden die Experten an der Außenmauer fündig. Überprüft wurden auch DNA-Spuren an Zigarettenstummeln und Kaugummi an der dem Schloss gegenüberliegenden "Schinkelwache" - allerdings gab es dort keinen Treffer in der bundesweiten DNA-Datei.

In dem Prozess sind sechs junge Männer wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung angeklagt. Die Deutschen stammen aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie.

Sie sollen am frühen Morgen des 25. November 2019 aus dem Schatzkammermuseum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4.300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben. Ihnen wird auch vorgeworfen, einen Stromkasten in der Altstadt angezündet zu haben sowie in der Tiefgarage eines Wohnhauses ein Fluchtauto.

Einer der sechs Angeklagten hatte Ende März sein Schweigen gebrochen und seine Beteiligung an Vorbereitungen zu der Tat eingeräumt. Namen von anderen Beteiligten nannte er aber nicht. (dpa)