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Sachsens Herz und Sachsens Schmerz

Die geraubten „Kronjuwelen“ stiften nur dann eine gesunde Identität, wenn man es damit nicht übertreibt und sie nicht ins Groteske verzerrt.

Von Oliver Reinhard
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Braucht sächsische Identität zwangsläufig imperialen Glanz? Wenn zum Beispiel im Dresdner Schloss neue Räume eröffnet werden, wie im September 2019 die aufwendig wiederhergerichteten Paradegemächer, dann ist der Besucheransturm garantiert.
Braucht sächsische Identität zwangsläufig imperialen Glanz? Wenn zum Beispiel im Dresdner Schloss neue Räume eröffnet werden, wie im September 2019 die aufwendig wiederhergerichteten Paradegemächer, dann ist der Besucheransturm garantiert. © Matthias Rietschel

Als vor einem Jahr Diebe ins Dresdner Grüne Gewölbe einbrachen und Teile von drei barocken Prunkgarnituren stahlen, erbeuteten sie nicht nur materiell wertvollen und in seinem kunsthistorischen Wert unschätzbaren Schmuck. Sondern, wie vielfach zu hören und zu lesen war, „das Herz Sachsens“ selbst. Wie immer, wenn Menschen, Städte oder Nationen große Verluste erleiden, gingen die Versuche, diesen Schmerz in Worte zu fassen, mitunter sehr weit.

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