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Grünes Gewölbe: Taucher suchen in Berlin nach Einbruch-Werkzeug

Polizei-Taucher in Berlin haben am Mittwoch erneut nach Beweismitteln im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe gesucht. Diesmal möglicherweise mit Erfolg.

Von Alexander Schneider & Erik-Holm Langhof
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Bereits am 26. Dezember haben Taucher der Polizei in Berlin nach Beweismitteln gesucht. Nun gab es wohl eine weitere Aktion in Berlin.
Bereits am 26. Dezember haben Taucher der Polizei in Berlin nach Beweismitteln gesucht. Nun gab es wohl eine weitere Aktion in Berlin. © Archiv/Paul Zinken/dpa

Berlin/Dresden. Im Zuge der Ermittlungen zum Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe haben Polizeitaucher am Mittwochvormittag einen Teil der Spree in Berlin abgesucht. Im Bereich des Müllheizkraftwerks Ruhleben wurden einige Werkzeuge gefunden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden auf Anfrage mitteilte.

Ob diese im Zusammenhang mit dem Juwelendiebstahl stehen, müsse noch geprüft werden. Anlass des Einsatzes von insgesamt 25 Beamten waren Angaben im Geständnis von Wissam Remmo im Prozess zu dem Fall am Landgericht Dresden vom Vortag.

Er hatte seine Beteiligung an dem Einbruch gestanden und ausgesagt, im Sommer 2019 einen Akkuspreizer aus einer Firma in Erlangen gestohlen zu haben. Dieses Gerät sollte verwendet werden, um die Gitterstäbe am Grünen Gewölbe zu durchtrennen. Aus Angst, der Einsatz dieses Gerätes könnte Spuren hinterlassen, die auf ihn zurückführen, habe er das Gerät einige Zeit vor dem Einbruch in die Spree geworfen. Er beschrieb sogar die Stelle recht genau. Für den Einbruch in Dresden sei dann ein ähnlicher Akkuspreizer verwendet worden, so Wissam Remmo.

Der jetzige Taucher-Einsatz diente dazu, das Geständnis des 26-Jährigen zu überprüfen. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt von der Staatsanwaltschaft Dresden gegenüber Sächsische.de. Berliner Polizeitaucher und die Wasserschutzpolizei Berlin unterstützten Beamte der Sonderkommission Epaulette und suchten zwischen 9.45 und 12.30 Uhr in der Spree nach den Beweisen. Etwa 25 Beamte waren im Einsatz.

Tresore und Geldkassetten - keine Degenklinge

Es wurden tatsächlich Werkzeuge sichergestellt. Ob diese jedoch im Zusammenhang mit dem Geständnis stehen, müsse erst überprüft werden, so Schmidt. Der Behördensprecher konnte auch nicht sagen, ob sich unter dem sichergestellten Werkzeug ein solcher Spreizer befindet.

Wie die "Bild" berichtet, hätten die Polizei-Taucher mehrere Einbruchsgegenstände, unter anderem Spreizer, gefunden.

Bereits am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag 2022 hatten Taucher in Berlin nach der Klinge eines Degens gesucht. Im Zusammenhang mit der Rückgabe von großen Teilen der Beute am 16. Dezember hatten Dresdner Ermittler am 23. Dezember die Information erhalten, dass die fehlende Degenklinge im Neuköllner Schifffahrtskanal entsorgt worden war. Der aufwändige Einsatz, ein Bereich von 170 Metern wurde abgesucht, blieb ohne Erfolg.

Man habe zwar einige Tresore, Geldkassetten, Modeschmuck, Fahrräder und Verkehrsschilder aus dem Kanal geborgen - aber keine Degenklinge. Der Kanal werde zweimal im Jahr ausgebaggert, hatte ein Dresdner Soko-Beamter ausgesagt. (mit dpa)