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Gruppenduschen ist untersagt

Rainald Grebes „Einmeterfünfzig“ in Dresden ist die schräge, leidenschaftliche und irrwitzige Theaterantwort auf die Corona-Zumutungen.

Von Rainer Kasselt
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Herziges Selbstzitat: Ahmad Mesgarha (mit Anna-Katharina Muck) in seinem Rocky-Horror-Kostüm von 1993.
Herziges Selbstzitat: Ahmad Mesgarha (mit Anna-Katharina Muck) in seinem Rocky-Horror-Kostüm von 1993. © Sebastian Hoppe

Ahmad Mesgarha steht in schwarzen Strapsen da, im Kostüm der „Rocky Horror Show“. Die Dresdner Inszenierung von 1993 machte ihn zum Liebling des Publikums. Damen wollten ein Kind von ihm. Nun war Mesgarha schon ein knappes halbes Jahr nicht mehr auf die Bühne zu sehen. Er machte für seine Familie das Abendbrot. „Schnittchen mit Kräuterbutter!“ Tag für Tag um 19.30 Uhr, wenn sonst der Lappen hochgeht. Goethe musste keine Schnittchen schmieren. „Aber ich, der Erich-Ponto-Preisträger!“ Jetzt endlich haben ihn die Bretter wieder. Wie sehr hat der Schauspieler den Applaus vermisst. „Mehr, mehr, mehr“, ruft er ins Publikum. Und keine Hand bleibt still.

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