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Mit Jogginghose ins Theater

In Dresden startet ein Festival für junge Regie komplett online. Und das ist kein billiger Ersatz.

Von Johanna Lemke
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Eine „wilde“ Interpretation von Büchners „Woyzeck“ von Grzegorz Jaremko ist am 14.11. um 20.30 Uhr digital beim Festival Fast Forward zu sehen.
Eine „wilde“ Interpretation von Büchners „Woyzeck“ von Grzegorz Jaremko ist am 14.11. um 20.30 Uhr digital beim Festival Fast Forward zu sehen. © Marcin Oliva Soto

Vermissen Sie das Theater? Was Sie vielleicht so noch nicht ahnten: Das Theater vermisst auch Sie. Das berichtet Charlotte Orti von Havranek, Dramaturgin am Staatsschauspiel Dresden und Kuratorin des am Donnerstag beginnenden Festivals Fast Forward. Dieses stellt seit einigen Jahren in Dresden Arbeiten von jungen Regisseurinnen und Regisseuren vor, meist mit regem Zuschauerinteresse. Dass 2020 kein normaler Jahrgang werden würde, war im Frühjahr schon klar. Charlotte Orti von Havranek plante darum ein zweigeteiltes Festival: teilweise digital, aber eben auch mit echten Aufführungen, Diskussionsrunden, Begegnungen. Dieser Teil fällt nun logischerweise weg, dennoch ist Fast Forward kein digitaler Abklatsch eines echten Festivals. Das liegt zum einen daran, dass in Windeseile eine grandiose Webseite programmiert wurde, die schon ein Ereignis ist mit unzähligen Schaltflächen, Knöpfen und Animationen. Dazu kommt, dass die gezeigten Theaterstücke ganz bewusst mit dem virtuellen Raum spielen.

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