SZ + Feuilleton
Merken

Thielemanns Ritterschlag für den Kulturpalast

Bevor alles zumacht: Die Staatskapelle legt neue Klangfacetten des Saales frei. Dem Chefdirigenten fällt das Abstandhalten schwer.

Von Bernd Klempnow
 3 Min.
Teilen
Folgen
Probe und Konzert des 5. SYKO der Staatskapelle unter Christian Thielemann
Foto: Matthias Creutziger
Probe und Konzert des 5. SYKO der Staatskapelle unter Christian Thielemann Foto: Matthias Creutziger © Matthias Creutziger (Archiv)

Wer kann es ihm verübeln? Wohl kam Dirigent Christian Thielemann mit Maske auf die Bühne im Dresdner Kulturpalast. Doch nach knapp 90 Minuten hochkonzentrierten und triumphalen Musizierens war er so platt und überwältigt, dass er den Abstand zu seinen Kapellmusikern nicht mehr korrekt einhielt. Die Maske lag längst auf dem Pult. Und das Publikum im ausverkauften, halb vollen Saal tobte an diesem Sonntagmorgen nach einem Parforceritt. Es schien ein anderes als sonst in den Kapellkonzerten zu sein – oder lag die ungewöhnliche Begeisterungsfähigkeit daran, dass alle wussten: Dieses Konzert der Kapelle wird für längere Zeit das letzte sein. Vielleicht für Monate?

Ihre Angebote werden geladen...