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Wie die Dresdner Zerstörung 1945 zum Bestseller-Buch wurde

Kurt Vonnegut schrieb den Bestseller „Schlachthof 5“ über den "Krieg als Kinderkreuzzug". Vor 100 Jahren wurde der große Humanisten geboren.

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Dresden 1945 – zerstörtes Häuser in der Altstadt. Das Foto stammt von Walter Frentz, dem Leibfotografen von Adolf Hitler.
Dresden 1945 – zerstörtes Häuser in der Altstadt. Das Foto stammt von Walter Frentz, dem Leibfotografen von Adolf Hitler. © Walter Frenz/ Repro SZ/Thomas Lehmann

Von Wieland Schwanebeck

Ein einziger Mensch, so hat es Kurt Vonnegut Jahrzehnte nach der Bombardierung Dresdens formuliert, habe von jenem furchtbaren 13. Februar 1945 wirklich profitiert – nämlich er selbst. Immerhin, so rechnete der Autor des Weltbestsellers „Schlachthof 5“ seinem verdutzten Interviewer vor, habe er mit dem Buch am Ende um die drei Dollar pro Opfer eingesackt. Ein Zyniker war der vor 100 Jahren in Indianapolis geborene Autor mit Sicherheit nicht, aber auch dem größten Humanisten blieb angesichts eines solchen Traumas nur die Flucht in die bittere Pointe.

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