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2025 wäre Schluss: So kann Dresden einen Verbleib des Verkehrsmuseums am Neumarkt sichern

Das Dresdner Verkehrsmuseum müsste 2025 das Johanneum am Neumarkt verlassen, der Mietvertrag endet. Jetzt liegt ein Lösungsvorschlag vor.

Von Dirk Hein
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Das Verkehrsmuseum gehört auf den Neumarkt - sagt die Stadt, und jetzt auch der Freistaat.
Das Verkehrsmuseum gehört auf den Neumarkt - sagt die Stadt, und jetzt auch der Freistaat. © René Meinig

Dresden. Seit dem 1. Mai 1952 gehört das Verkehrsmuseum fest zu Dresden - und auf den Neumarkt. In den vergangenen 70 Jahren konnten mehr als 15 Millionen Besucher in rund 300 Ausstellungen begrüßt werden. Laut Vertrag mit dem Eigentümer, dem Freistaat Sachsen, hat das Museum jedoch nur noch einen jährlich kündbaren Mietvertrag bis 2025.

Seit 2020 wird daher hinter den Kulissen zwischen Stadt, Land und Verkehrsmuseum verhandelt. Erstmals überhaupt liegt der Stadt jetzt ein Plan für die Zeit nach 2025 vor. Demnach erklärt sich Sachsen bereit, das Verkehrsmuseum für weitere fast 30 Jahre im Johanneum unterzubringen. "Diese Laufzeit gilt als maximales Verhandlungsergebnis, mehr war nicht möglich", sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Der neue Vertrag läuft von Anfang 2024 bis Ende 2053. Nach der Hälfte der Zeit soll dann erneut über eine Verlängerung verhandelt werden.

Rathaus gegen Versechsfachung des Mietpreises

Bisher fehlte offiziell jede Perspektive für die Zukunft des Museums. Der Freistaat wollte die repräsentativen Räume selbst nutzen, Stadt und Museum wollten hingegen unbedingt am Neumarkt und damit in Premiumlage bleiben. Alternativen dazu gab es laut Rathaus keine. Auch ein Umzug des Museums, zum Beispiel in den Alten Leipziger Bahnhof, wurde immer vehement abgelehnt. Dort soll stattdessen nach dem Willen der Stadt ein separates Eisenbahn-Museum entstehen. Bis zu zehn Millionen Euro will Dresden dafür ausgeben.

Laut OB Hilbert standen zwei Varianten zur Wahl. Der Freistaat hätte zum einen einer Verlängerung des Mietvertrages zugestimmt, allerdings nur bei einer Versechsfachung des aktuell extrem günstigen Mietpreises.

Variante zwei: 30 Jahre lang übernehmen Verkehrsmuseum und Rathaus das komplette Johanneum im Erbbaurecht. Dresden übernimmt damit sämtliche Verpflichtungen für die Immobilie. Ein Gutachten geht jedoch nur von einem "moderaten Instandhaltungsbedarf" aus. Die geschätzten jährlichen Kosten liegen bei etwa 211.000 Euro. Das Rathaus hat diese Variante bevorzugt.

Das letzte Wort hat jetzt der Stadtrat. Der soll nach der Sommerpause über den Rettungsplan für das Verkehrsmuseum abstimmen.