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Wann kommt die Beleuchtung im Alaunpark in der Dresdner Neustadt?

Immer wieder kommt es zu Überfällen auf Jugendliche in der Neustadt, auch im Alaunpark. Streetworker und Politiker fordern nun dringend Konsequenzen.

Von Julia Vollmer
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Seit Jahren wird über die fehlende Beleuchtung des Alaunparks in der Dresdner Neustadt debattiert.
Seit Jahren wird über die fehlende Beleuchtung des Alaunparks in der Dresdner Neustadt debattiert. © René Meinig

Dresden. Seit Jahren wird Beleuchtung im Alaunpark in Dresden-Neustadt gefordert, passiert ist jedoch noch nicht viel. Dabei wurde sie vom Stadtbezirksbeirat Neustadt längst beschlossen.

Mitte Januar musste das Rathaus auf Sächsische.de-Anfrage zugeben: Ob die Lampen dieses Jahr kommen, ist aktuell völlig unklar. Die Entwurfsplanung für die Beleuchtung der Wege sei abgeschlossen, man arbeite an der Genehmigungsplanung. "Doch der genaue Bauzeitpunkt steht noch nicht fest. Ursache dafür sind die momentanen Lieferschwierigkeiten beim Material. Eine Fertigstellung in 2023 kann noch nicht zugesichert werden", so das Rathaus. Die Nachfrage nach dem aktuellen Stand jetzt Ende Januar ließ die Stadt bislang unbeantwortet.

Beleuchtet werden soll der Rad- und Gehweg durch den Alaunpark als Verlängerung der Alaunstraße bis zur Tannenstraße. "Die Gesamtkosten belaufen sich voraussichtlich auf 125.000 Euro", so die Stadt. Am Montag will die Stadt die Planung im Stadtbezirksbeirat vorstellen.

Wie viele Straftaten gab es zuletzt im Alaunpark?

Nach wie vor ein großes Thema sind die Überfälle von Jugendlichen auf Jugendliche, erzählt Streetworker Sascha König von der mobilen Jugendarbeit Neustadt der Diakonie. Auch im Alaunpark. "Wir hören von Verletzten, teilweise müssen sie in die Klinik." Er und seine Kollegen sind in Sorge. "Wir würden es sehr gut finden, wenn es endlich eine Beleuchtung im Park geben würde", so König.

Eigens zum Thema der Überfälle von Jugendlichen auf Jugendliche hat die Polizei eine Sonderkommission (Soko) eingerichtet. Im ganzen Jahr 2022 und bis Stand Anfang Januar gab es 124 Straftaten, die die Soko-Leiterin Nadine Schaffrath und ihre Kollegen dem Spektrum der Soko Iuventus zurechnen. Im Vergleich zu den Jahren 2018 bis 2020 haben sich die Fallzahlen verdoppelt, zu 2021 verdreifacht. Die Taten passierten im gesamten Stadtgebiet. "Schwerpunkte sehen wir dabei in der Äußeren Neustadt und der Altstadt", sagt Schaffrath. Konkrete Details zu Orten wollte sie nicht nennen.

Daneben gab es im vergangenen Jahr zwei Vergewaltigungen. Und bis Stand Ende November wurden 152 Straftaten angezeigt. Unter anderem Diebstahl, Körperverletzungsdelikte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Was fordern die Neustadt-Politiker?

Die SPD Neustadt fordert die Stadt am Montag auf, "endlich die Beleuchtungssituation im Alaunpark zu verbessern und dieses Vorhaben ohne weitere Verzögerungen umzusetzen".

Julia Hartl, Vorsitzende der SPD Dresden-Neustadt, sagt: "Anscheinend wird dem Unsicherheitsgefühl und dem Schutz, vor allem von Frauen und jungen Menschen, eine sehr geringe Priorität eingeräumt." Der Park sei auch eine Tangente für viele Familien, die zwischen Kita, Schule, Hort und Wohnung unterwegs sind. Insbesondere in den dunklen Jahreszeiten sei das am frühen Morgen oder am späten Nachmittag "kein Vergnügen im schlecht beleuchteten Park".

Die Neustadt SPD fordert auch die Beleuchtung des Weges im Norden des Alaunparks beim Pavillon sowie des neu geplanten Fahrradwegs von der westlichen Tannenstraße Richtung Park. Es brauche zudem eine Beleuchtung der Sitzanlagen bei den im West-Alaunpark geplanten Sportanlagen, heißt es.

In den Blick müsse man auch die jungen Menschen nehmen. "Mit der Beleuchtung wollen wir nicht nur erreichen, dass sich die Neustädter sicherer fühlen. Wir wollen den Park als Treffpunkt für junge Leute in den Abend- und Nachtstunden sicherer machen", betont Christian Demuth, Stadtbezirksbeirat für die SPD in der Neustadt. Weil Jugendliche oft das Gefühl hätten, überall zu stören, treffen sich diese oft im Park, sagt er. Bis es eine feste Beleuchtung gibt, könnte sich die SPD temporär installierte Lampen als Übergangslösung vorstellen. Auch die Polizei und Politiker von Grünen, Linken und FDP hatten zuletzt immer wieder eine Beleuchtung gefordert.