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Mehr Hilfe für Wohnungslose in Dresden

Am Donnerstag steht ein Antrag im Dresdner Stadtrat zur Debatte, der die Angebote für wohnungslose Menschen ausbauen will.

Von Julia Vollmer
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Der Antrag im Dresdner Stadtrat will mehr Hilfsangebote schaffen.
Der Antrag im Dresdner Stadtrat will mehr Hilfsangebote schaffen. © Sebastian Kahnert/dpa (Symbolbild)

Dresden. Die Zahl der Menschen, die in Dresden auf der Straße leben, ist ungebrochen hoch. Nun soll die Arbeit der Straßensozialarbeiter in dem Bereich gestärkt werden.

An diesem Donnerstag steht ein entsprechender Antrag auf der Tagesordnung des Stadtrates. Laut Beschlussempfehlung des Sozialausschusses soll Oberbürgermeister Dirk Hilbert im Haushalt 2021/2022 die Arbeit der Streetworker für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in Dresden sichern. Am Ende entscheidet der Stadtrat.

Die Beratungsstellen der Radebeuler Sozialprojekte gGmbH, der Gemeinnützigen Gesellschaft Striesen Pentacon und des Diakonischen Werks - Stadtmission Dresden gGmbH sollen jeweils eine halbe Vollzeitstelle für Sozialarbeiter mehr bekommen.

Diese sollen in der sogenannten aufsuchenden Arbeit eingesetzt werden, also an die Orte und Plätze gehen, an denen sich die Betroffenen aufhalten. Laut Antrag von SPD handelt es sich dabei um ein Modellprojekt, das zunächst bis 2022 befristet ist.

Jeden Tag eine Duschmöglichkeit

Außerdem sollen durch eine bessere Vernetzung der Tagestreffs, Beratungsstellen und Übergangswohnheime weitere Duschmöglichkeiten für wohnungslose Menschen geschaffen werden. Die Strukturen sollen so ausgebaut werden, dass jeden Tag eine Duschmöglichkeit für mindestens vier Stunden in den Sozialräumen zur Verfügung steht.

Das Projekt "Beratung von EU Bürgern" der Gemeinnützigen Gesellschaft Striesen Pentacon soll, so der Antrag, die zahlenmäßige Entwicklung von EU-Bürgern in Dresden beobachten und den Hilfebedarf der Menschen mit in den neuen Fachplan der Wohnungsnotfallhilfe einbringen. Freie Träger wie die Heilsarmee und auch die evangelische Kirche als Betreiber der Nachtcafés hatten zuletzt berichtet, dass die Zahl der Menschen aus Osteuropa, die die Hilfeangebote nutzen, stark gestiegen sei in den vergangenen Jahren.

"Ziel der Initiative ist es, die Straßensozialarbeit mit dem Fokus auf Wohnungslosigkeit auszubauen, um mehr Menschen helfen zu können, die in Dresden weiterhin auf der Straße leben", so Vincent Drews, Sprecher für Soziales und Wohnen der SPD-Fraktion. Man wisse, wo sich wohnungslose Menschen in Dresden aufhalten. "Wir müssen sie aber aktiv aufsuchen, Vertrauen gewinnen, ein Hilfsangebot machen und Vorbehalte gegen staatliche Unterstützung abbauen", sagt er.