Dresden. Zwischen leeren Regalen, vollgepackten gelben Plastikkisten und Säcken mit geschredderten Dokumenten steht Jonny Rönnefahrt und fragt sich, wie das alles so den Bach runtergehen konnte. Er zeigt ein Post-Magazin, auf dessen Cover er noch im Oktober vergangenen Jahres strahlend in seinem goldenen Anzug zu sehen war. Im Text dazu ist von einer "hitverdächtigen Karriere" zu lesen. "Die Umsätze steigen Monat für Monat weiter", heißt es und er wird zitiert mit dem Satz: "Die Deutsche Post ist ein starker Partner. Hier sehe ich meine Zukunft."
Die Zukunft ist schon wieder Vergangenheit. Zum 11. Januar schloss sein letzter Laden in Kesselsdorf und wird nicht mehr öffnen. Auch seine Läden auf der Neubertstraße in Dresden-Johannstadt, der Pillnitzer Landstraße in Loschwitz und der Leipziger Straße in Pieschen sind zu. Innerhalb weniger Monate ist der 26-Jährige vom Anfänger zum Unternehmer mit insgesamt acht Post-Filialen und Paketshops aufgestiegen und nun wieder ganz unten angekommen. Was genau ist dazwischen passiert?