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Bauarbeiter protestieren in Dresden für höhere Löhne

Mit einem Baustellen Protest in der Dresdner Innenstadt soll der Druck im Tarifkonflikt für das Baugewerbe erhöht werden. Ein Streik im Herbst ist möglich.

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Baustellen in Dresden könnten ab Herbst stillstehen, sollte es nicht zu einer Einigung im Tarifstreit kommen.
Baustellen in Dresden könnten ab Herbst stillstehen, sollte es nicht zu einer Einigung im Tarifstreit kommen. © Sven Ellger (Symbolbild)

Dresden. Beschäftigte des Baugewerbes aus Dresden und Umgebung demonstrieren am Mittwoch ab 11.45 Uhr auf einer Baustelle an der Ritzenberger Straße. Die Bauarbeiter protestieren für ein Einkommensplus von 5,3 Prozent, einen Ausgleich der Anfahrtswege zu den Baustellen und eine Angleichung der Ost- an die Westlöhne, teilte die IG Bau am Montagmorgen mit.

Am gleichen Tag findet in Berlin die fünfte Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern statt.

Sollte diese letzte Chance am Verhandlungstisch scheitern, gebe es noch den Versuch einer Schlichtung. Danach könne es auch in Dresden und Umgebung zu Arbeitsniederlegungen auf dem Bau kommen, sagte Sascha Wollert, Chef der IG BAU Sachsen-Anhalt/Thüringen/Sachsen. Die Beschäftigten hätten während der ganzen Pandemie durchgearbeitet und zu vollen Auftragsbüchern bei den Firmen in der Region beigetragen. Es könne nicht sein, dass die Unternehmen die enorme Leistung der Bauarbeiter seit Monaten nicht anerkennen, so Wollert weiter.

Die IG Bau verweist zur Stärkung ihres Anliegens auf Zahlen zum "Wirtschaftsfaktor Bau". In Dresden belaufe sich der Bauüberhang laut der Gewerkschaft auf 9.548 Wohnungen. In der Stadt setzte die Baubranche im letzten Jahr 1,3 Milliarden Euro um. Das seien fünf Prozent mehr als im Vorjahr. (SZ)