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Weltkriegsbombe in Dresden ist entschärft

Eine Weltkriegsbombe ist in Dresden unschädlich gemacht worden. Anwohner waren in Notunterkünften. Das Protokoll einer langen Nacht.

Von Maximilian Helm & Christoph Springer & Georg-Dietrich Nixdorf
 10 Min.
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Sprengmeister Hans-Peter Schmidt und Daniel Großer-Scholz mit der entschärften Bombe.
Sprengmeister Hans-Peter Schmidt und Daniel Großer-Scholz mit der entschärften Bombe. © Christoph Springer

Bombe in Dresden - das müssen Sie wissen

  • Fundort lag in Dresden-Friedrichstadt an der Ecke Fröbelstraße/Semmelweissstr.
  • Evakuierungen erst gegen Morgen abgeschlossen
  • Rund 400 Menschen in Notunterkünften
  • Aktuelle Informationen unter: www.dresden.de/bombe oder dem kostenlosen Bürgertelefon unter 0351/488 7666
  • Wie Anwohner die Nacht erlebten, erfahren Sie hier.

7.20 Uhr: Menschen können in Wohnungen zurückkehren

Am frühen Samstagmorgen wurden alle Sperrungen aufgehoben, wie die Feuerwehr mitteilte. Die in Sicherheit gebrachten Menschen könnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Dabei unterstützten die Dresdner Verkehrsbetriebe. Es werde voraussichtlich noch bis zum Mittag dauern, bis alle Menschen wieder in ihren Wohnungen angekommen seien, hieß es weiter.

6.53 Uhr: Entschärfer Daniel Großer-Scholz im Interview

06.15 Uhr: Die Bombe ist entschärft

Punkt 06.15 Uhr geben die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung. Hans-Peter Schmidt und Daniel Großer-Scholz haben die beiden Zünder der amerikanischen Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg ausgebaut. Die 250 Kilogramm schwere Bombe wird nun zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain gebracht.

Alle Evakuierungsmaßnahmen sowie Straßensperrungen werden nun zurückgefahren. Neben den Feuerwehr- und Rettungskräften waren 190 Polizeibeamte am Einsatz beteiligt.

Sie hätten erst den Heckzünder entfernen müsssen, so die Sprengmeister. Dies sei relativ problemlos gegangen. Nicht ganz so leicht, sei es beim Kopfzünder gewesen, der schon stark deformiert gewesen sei.

Eine sofortige Entschärfung während der Nacht sei nicht möglich gewesen. Die Sprengmeister wiesen auf mögliche Risiken hin, die entstanden waren, da die Bombe bei den Bauarbeiten am Vortag bewegt worden sei.

Bombenzünder des amerikanschen Sprensatzes aus dem zweiten Weltkrieg
Bombenzünder des amerikanschen Sprensatzes aus dem zweiten Weltkrieg © Christoph Springer

04.30 Uhr: Evakuierung abgeschlossen

Die Polizei meldetden Abschluss der Evakuierungen. Rund 400 Betroffene seien in den Notunterkünften aufgenommen worden.

Aktuell kontrolliert die Polizei nochmals den Sicherheitsbereich. Im Anschluss werden die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes mit der Entschärfung der Bombe beginnen.

Während der Entschärfung bleibt der Sicherheitsbereich gesperrt. Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.

03.30 Uhr: Notunterkünfte füllen sich

Zwei Notunterkünfte sind ausgelastet, meldet die Feuerwehr. In der Energieverbund-Arena und in der Schule an der Clara-Zetkin-Straße ist kein Platz mehr. Wer jetzt noch sucht, muss in die Schule an der Aachener Straße.

3.10 Uhr: Die Evakuierung könnte bald abgeschlossen sein

Noch immer haben Polizei, Feuerwehr und die Rettungsdienst mit den Evakuierungen zu tun. Im Minutentakt rücken Fahrzeuge vom Sammelplatz an der Waltherstraße in das Sperrgebiet aus oder kommen von dort zurück. "Die Evakuierung läuft noch, aber geht dem Ende entgegen", sagt Polizeisprecher Marko Laske. Eine Prognose, wie lange sie noch dauern wird, wagt er aber nicht.

02.15 Uhr: Die Sperrzone wird größer, teilweise Verwirrung um Unterbringungsadressen

Inzwischen ist auch das Emerich-Ambros-Ufer in beiden Richtungen gesperrt. Offenbar kommt die Polizei mit der Evakuierung Stück für Stück voran. Erst wenn diese abgeschlossen ist, kann mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden.

An der Lübecker Straße wartet etwa ein Dutzend Menschen auf den Shuttlebus, gerade ist keiner da.

Offenbar gab es Verwirrung um die Unterbringungen. Leute standen vor der verschlossenen Ballsportarena, auch wenigstens zwei Shuttlebusse hielten dort, um die Fahrgäste aussteigen zu lassen. Einer der Busfahrer sagte, die Polizei hätte sie dorthin geschickt. Die Notunterkunft war aber nicht die Ballsportarena, sondern die ein paar hundert Meter entfernte Energieverbund-Halle.