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Können die Risse in der Dresdner Stadtgesellschaft heilen?

Die Corona-Proteste und die Impfpflicht spalten die Dresdner Stadtgesellschaft. Wie können die Konflikte nach dem Virus gelöst werden? Eindrücke aus einer Kirchgemeinde.

Von Luisa Zenker
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Auch am Montag demonstrierten mehrere hundert Dresdner gegen die bestehenden Corona-Maßnahmen. Kann der Streit mit einem Dialog geschlichtet werden?
Auch am Montag demonstrierten mehrere hundert Dresdner gegen die bestehenden Corona-Maßnahmen. Kann der Streit mit einem Dialog geschlichtet werden? © xcitepress/Finn Becker

Dresden. Die Positionen werden früh am Abend abgesteckt: "Corona-Proteste sollten nicht durchweg in die rechte Ecke gestellt werden." Der pensionierte Arzt Heinrich Günther spricht vor knapp 50 Personen in ein Mikrofon. Zwanzig Personen geben ihm Beifall. Sie klopfen mit ihren Fäusten auf die holzverzierten Kirchbänke. Eine Frau ruft: "Genug. Bitte achten Sie auf gleichberechtigte Redezeit."

Es ist 20 Uhr in der Himmelfahrtskirche Altleuben. Hier will man die gespaltene Stadtgesellschaft wieder zusammenbringen. "Seit zwei Jahren beschäftigt uns der Umgang mit der Pandemie", beginnt Pfarrer Joachim Krönert das Diskussionsformat. Der Riss der Bevölkerung gehe seitdem entlang von Impfaktionen, 3G-Nachweisen und der Maskenpflicht. Seine Kirchgemeinde im Dresdner Osten ist von den pandemiebedingten Konflikten ebenfalls nicht verschont geblieben.

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