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Das „Todesurteil“ für Pentacon

Es ist ein Tod auf Raten, als die Treuhand im Oktober vor 30 Jahren bekannt gibt, den Dresdner Kamerahersteller zu liquidieren.

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Fließbandarbeit beim VEB Pentacon Dresden 1965. Die Mitarbeiterinnen montieren die „Praktica nova“ und „Praktica nova b“. Alle 90 Sekunden sollte eine Kamera das Band verlassen.
Fließbandarbeit beim VEB Pentacon Dresden 1965. Die Mitarbeiterinnen montieren die „Praktica nova“ und „Praktica nova b“. Alle 90 Sekunden sollte eine Kamera das Band verlassen. © Archiv

Es ist ein schwarzer Tag für die Dresdner Kameraindustrie. Als vor 30 Jahren am 2. Oktober 1990 die Liquidation der Pentacon Dresden GmbH bekannt gegeben wurde, war das– nur einen Tag vor der deutschen Vereinigung – wie ein Paukenschlag. Der Kamerabau hatte in Dresden eine lange Tradition. Mitte der 1930er-Jahre kam etwa ein Drittel der deutschen foto- und kinematografischen Betriebe aus Dresden. Der Volkseigene Betrieb (VEB) Pentacon Dresden galt als Traditionsbetrieb und DDR-Vorzeigeunternehmen. Spiegelreflexkameras aus Dresden waren in vielen Haushalten zu Hause – auch im Westen, wo sie über Foto-Quelle und Porst als Revueflex verkauft wurden. Pentacon war das erste ehemalige DDR-Großunternehmen, das von der Treuhandanstalt liquidiert wurde.

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