Dresden. Am Freitag haben nach Angaben der Polizei rund 400 Menschen auf der Prager Straße in Dresden zur Lage im Nahen Osten demonstriert. Angemeldet wurde die Demonstration von einer Privatperson unter dem Titel "Gegen die Besetzung von palästinensischem Wohnraum in Sheika Al Jarrah durch Israel. Free Palestine."
Seit Mitte April spitzt sich die Lage zwischen Israel und Palästina wieder zu. Nach Konflikten um Zwangsräumungen von Palästinensern in Jerusalem feuerte die islamistische Terrororganisation Hamas Raketen auf israelische Städte – das israelische Militär antwortete mit Luftangriffen auf den Gazastreifen.
Bei einer spontanen Gegenprotestveranstaltung wurden laut Polizei etwa 25 Menschen gezählt. Als Gegendemonstranten mehrere israelische Fahnen zeigten und eine Flasche aus der genehmigten Demonstration heraus in Richtung der Gegendemonstranten geworfen wurde, trennte die Polizei die Lager. Dabei machte sich auch der Einsatz von Pfefferspray notwendig.
Die Beamten erteilten 25 Platzverweise an Gegendemonstranten, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Zudem wurden neun Identitäten festgestellt. Der mutmaßliche Werfer der Flasche wurde ermittelt. Der 22-Jährige aus Syrien muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Die Polizei und auch die Versammlungsleiterin forderten die Teilnehmer, teils mit Hilfe einer Dolmetscherin mehrfach auf, Mindestabstände einzuhalten und Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Daraufhin setzte ein großer Teil der Versammlungsteilnehmer die Auflagen der Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung um. (SZ)