Dresden
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Demo gegen Polizeigewalt in Dresden

Nach den Eskalationen am Samstag in Leipzig demonstrierten am Sonntagabend Jugendorganisationen in der Neustadt.

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Demo im Alaunpark.
Demo im Alaunpark. © SZ / Andreas Weller

Dresden. Am Samstag war es bei einer Demonstration in Leipzig zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstrierenden gekommen. Bei der Großdemonstration "Tag X" wurden mehr als 50 Polizisten verletzt, 30 Demonstranten droht Haft. Am Sonntag wurde eine weitere Demonstration verboten. Bei einem Einsatz im Bereich des Heinrich-Schütz-Platzes führte die Polizei rund 1.000 Identitätsfeststellungen durch. Gegen die Menschen habe Anfangsverdacht des schweren Landfriedensbruchs und des tätlichen Angriffs auf Polizisten bestanden, hieß es. Die Umschließung startete gegen 18 Uhr und endete erst gegen 5 Uhr. Einige Demonstranten dürften mehr als zehn Stunden im Kessel verbracht haben. Laut Beobachtern teils ohne Verpflegung und Zugang zu einer Toilette.

Die Jusos Dresden, die Grüne Jugend, Linksjugend und die Piraten riefen daher am Sonntagabend zu einer "Demo gegen Polizeiwillkür" auf. Die Jusos haben nach eigenen Angaben Kritik am Polizeieinsatz in Leipzig gegen die Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Rund 100 Menschen versammelte sich 20 Uhr am Alaunpark. "Wir solidarisieren uns mit allen Menschen, die unter den Repressionen gelitten haben", so die Initiatoren.

Die Jusos Dresden organisierten eine Eilkundgebung unter dem Motto „Gegen Polizei- und Behördenwillkür – Solidarität mit allen Betroffenen“. Es soll eine Zwischenkundgebung am Carolaplatz zwischen Innenministerium und Staatskanzlei geben. Die Abschlusskundgebung findet an der Schießgasse statt.

Matthias Lüth, Co-Vorsitzender der Jusos Dresden, erklärt: „Das hunderte Menschen teils über 10 Stunden ohne haltbare Vorwürfe und im Weiteren ohne Getränke, Essen, Wärme und ohne Zugang zu Sanitäreinrichtungen auf offener Straße festgehalten werden, ist beschämend und einem Rechtsstaat unwürdig." Das am Sonntag Versammlungen in Leipzig verboten werden, sei nicht nachvollziehbar und eine unverhältnismäßige Einschränkung der Versammlungsfreiheit.