Dresden. Alles Corona, oder doch nicht? Die größte Suchmaschine der Welt verrät, wonach die Dresdner im Krisenjahr 2020 am häufigsten gegoogelt haben. Und nein, nicht nur die Pandemie beschäftigte die Menschen in der Stadt. Das sind die Top 10.
Platz 10: Trier

Das Unglück erschütterte ganz Deutschland. Am 1. Dezember rast ein Geländewagen durch die Fußgängerzone Triers. Fünf Menschen verlieren bei der Amokfahrt ihr Leben, darunter ein wenige Wochen altes Baby und dessen Vater. Der 51-jährige Deutsche, dem die Tat zur Last gelegt wird, soll bei der Fahrt alkoholisiert gewesen sein. Sein Motiv ist bis heute unklar.
Platz 10 im vergangenen Jahr: Eiswelten Dresden
Platz 9: Autokino Dresden

Wer in diesen Tagen das fast vergangene Jahr vor seinem inneren Auge Revue passieren lässt, kann leicht in Schwermut verfallen, angesichts all der Dinge, die wegen mehrerer Corona-Lockdowns nicht möglich waren. Dabei hatte die Pandemie auch ihr Gutes: Dresden erlebte die Wiedergeburt des Autokinos.
Sowohl am Flughafen als auch in der Flutrinne flimmerten im Frühjahr Filme wie „Go Trabi Go“ oder „Le Mans 66“ über die riesigen Leinwände. Das Interesse war riesig, schließlich mussten die Dresdner in den Wochen zuvor auf Kultur und Kino verzichten.
Acht Tonnen wog die Leinwand in der Flutrinne. Darüber hinaus war sie 15 Meter hoch und 33,5 Meter breit, was sie laut den Veranstaltern zur größten Pop-up-Leinwand in Deutschland machte.
Platz 9 im vergangenen Jahr: Opernball Dresden
Platz 8: iPhone 12

Das US-amerikanische Technologieunternehmen Apple hat nach einjähriger Pause im Oktober ein neues Smartphone auf den Markt gebracht. Für manche sind die Geräte bekanntermaßen Kult.
Entsprechend groß war die Ungeduld in diesem Krisenjahr. Aufgrund der Pandemie verzögerten sich Produktion und Auslieferung, was wohl auch das riesige Suchinteresse der Dresdner erklären dürfte.
Platz 8 im vergangenen Jahr: Dynamo Dresden Trainer
Platz 7: Ausgangssperre Sachsen

Hausarrest kennen manche Dresdner vielleicht noch aus ihren Jugendtagen. Aber eine Ausgangssperre, die für alle Menschen gilt? Im März kommen erste Gerüchte auf, die Sachsen dürften bald ihre Häuser nicht mehr verlassen, um die Corona-Pandemie einzudämmen.
Tatsächlich erlässt Dresden Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am 20. März eine Ausgangsbeschränkung. Das heißt, die Dresdner sind ihren Wohnungen nicht eingesperrt, dürfen sie aber nur aus triftigen Gründen verlassen. Dazu zählen der Job, Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche.
Inzwischen, neun Monate später, gelten tagsüber wieder Ausgangsbeschränkungen – und nachts tatsächlich eine Ausgangssperre.
Platz 7 im vergangenen Jahr: Harley Days Dresden
Platz 6: Wirecard-Aktie

Ja, da wird wohl auch so mancher Dresdner viel Geld verloren haben, wie das Google-Ranking vermuten lässt. Bereits im vergangenen Jahr fiel der Wirecard-Aktienkurs, nachdem es immer wieder Berichte über Bilanzfälschungen bei dem Zahlungsdienstleister gegeben hatte.
Zwar sah Vorstand Marcus Braun die Vorwürfe als entkräftet an, als Wirtschaftsprüfer im April ihren Bericht vorlegten. Doch Braun sagte kurz darauf die Bilanzpressekonferenz ab. Wieder fiel der Aktienkurs.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erstattet im Juni Anzeige wegen des Verdachts der Markmanipulation. Braun trat zurück, wurde festgenommen. Wirecard ist inzwischen Geschichte.
Platz 6 im vergangenen Jahr: Harley Days Dresden: Unteilbar Dresden
Platz 5: Coronavirus Tipps

Inhalieren? Gurgeln? Hochprozentiges? Viele Dresdner fragten sich, welche Hausmittel gegen das Coronavirus helfen könnten.
Immerhin: Die Frage nach einer „Desinfektion von innen“, vorgeschlagen von Donald Trump, zogen die Dresdner scheinbar nicht wirklich in Erwägung. Platz 5 für die Coronavirus-Tipps zeigt aber, wie verunsichert die Menschen waren und immer noch sind.
Platz 5 im vergangenen Jahr: Tatort Dresden
Platz 4: RKI

Sie ist die wohl am meisten benutzte Abkürzung im Jahr 2020: RKI. Das Robert-Koch-Institut für Infektionskrankheiten, das sich hinter dem Kürzel verbirgt, berät die Bundesregierung in Fragen der Pandemiebekämpfung.
Die Bundesbehörde gibt zum Beispiel vor, wie lange Infizierte und Kontaktpersonen in Quarantäne müssen. Für manche Menschen ist das RKI und dessen Präsident Lothar Wieler zur Hassfigur geworden, das sie für all die Einschränkungen im Alltag verantwortlich machen.
Platz 4 im vergangenen Jahr: Stadtratswahl Dresden
Platz 3: DAX

Der dritte Platz geht ganz unspektakulär an den Deutschen Aktienindex (DAX), in dem die 30 größten und liquidesten Unternehmen des deutschen Aktienmarktes zu finden sind.
Der Kursverlauf spiegelt die Gefühlsachterbahn der Weltwirtschaft 2020 wider. Nach dem Corona-Kurseinbruch im März konnte sich der DAX wieder erholen. Kurz vorm Jahresende war sogar ein Rekordstand drin.
Platz 3 im vergangenen Jahr: Dresden Raub
Platz 2: Coronavirus

Da ist es, das Coronavirus. Einfach nur Coronavirus. Die neue Variante, die ihren Ursprung in China haben soll und am 7. März erstmals in Dresden nachgewiesen wurde, hinterlässt Fragen.
Was unterscheidet eine Infektion von einer Erkältung? Wie viele Menschen sterben daran? Was sind Risikofaktoren? Muss ich mit einem Halskratzen schon zum Arzt? Kaum ein anderes Thema trieb die Dresdner 2020 so um wie dieser Erreger.
Platz 2 im vergangenen Jahr: Dresden Grünes Gewölbe
Platz 1: US-Wahl

Wer hätte vermutet, dass die politische Zukunft der USA mehr Dresdner auf Google zieht als die größte, weltweite Krise unserer Generation?
Tatsächlich landet die US-Präsidentschaftswahl und Donald Trumps Schicksal auf Platz 1 der Suchbegriffe, die in Dresden eingetippt wurden. Deutschlandweit gesehen liegt die US-Wahl übrigens auf Platz 2 der angesagtesten Google-Suchbegriffe, hinter dem Coronavirus.
Platz 1 im vergangenen Jahr: Rammstein Dresden