Dresden. 340.000 Menschen hatten das 51. Internationale Dixieland-Festival in Dresden besucht, das am Sonntagabend nach einer guten Woche mit über 50 Veranstaltungen zu Ende gegangen war - ein Ergebnis, mit dem die Macher nicht gerechnet hätten: "Nach dem Jubiläumsfestival im Jahr 2022, dem ersten großen Festival in Deutschland nach Aufhebung der Coronabeschränkungen, und aufgrund der schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen rechneten wir 2023 mit deutlich weniger Besuchern", teilt Steffen Kiefer mit. Er ist Vereinschef der Sächsischen Festival Vereinigung e. V. (SFV) und Produktionsleiter des Festivals. Man habe nicht annehmen können, "das überwältigende Ergebnis aus dem Vorjahr zu erreichen oder gar zu toppen". Aber das Publikum habe die Erwartungen übertroffen.

Trotzdem ist der Blick auf das kommende Festival, das vom 12. bis 19. Mai 2024 stattfindet, bereits jetzt getrübt. Dass fast die Hälfte der gespielten Musik - rund 132 Stunden - auch in Zukunft kostenfrei angeboten werden könne, sei fraglich. "So stehen insbesondere die traditionelle Dixieland-Parade und die Dresdner Jazzmeile mit bis zu acht Bühnen in der Dresdner Altstadt für den Festivaljahrgang 2024 infrage", heißt es in einer Bilanz-Pressemitteilung zum Festivalabschluss.

Dixieland-Festival 2024: weniger eintrittsfreie Veranstaltungen?

Neue Auflagen unter anderem für die Sicherheit der Besucher, Bereitstellungsgebühren für Strom- und Wasseranschlüsse oder stark gestiegene Kosten für Dienst- und Personalleistungen hätten in diesem Jahr anteilig mit noch laufenden Corona-Förderprogrammen ausgeglichen werden können. "Völlig offen ist deshalb zum jetzigen Zeitpunkt, ob und wie sich das eintrittsfreie Programm im kommenden Jahr finanzieren lässt."

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Das Dixieland-Festival "mit seinen umfangreichen und barrierefreien Veranstaltungsangeboten für Jung und Alt, mit gelebter Inklusion und Traditional Jazz in all seinen Facetten für Fans aus dem In- und Ausland" sei aber seit Jahrzehnten ein Imagegewinn für die Stadt "und stellt mit mehreren hunderttausend Gästen einen beständigen Tourismus- und Wirtschaftsfaktor für die sächsische Landeshauptstadt dar", betonen die Organisatoren. "Einschränkungen und Kürzungen im Programm wären nicht nur für uns als Veranstalter, sondern vor allem für unser Publikum sehr schmerzhaft, sind aber im Zweifel unumgänglich", sagt Festival-Produktionsleiter Kiefer.

Verjüngungskur: Dixieland-Festival 2023 setzte auf Swing und Tanz

In diesem Jahr hatte sich das Festival unter neuer Leitung eine Verjüngungskur verschrieben, die vor allem auf Swing(tanz) setzte. Damit wollte man den "spannenden internationalen Trend" aufgreifen, der in Amerika und Europa seit einigen Jahren eine bemerkenswerte Renaissance erlebe. Deshalb gab es neue, jüngere Veranstaltungsformate wie "Dixie meets Elektro" und viele junge Bands aus der internationalen und nationalen Swing-Szene wie Swing'it aus Norwegen, The Fried Seven aus den Niederlanden, The Sassy Swingers aus Frankreich oder Streetview Dixieclub aus Österreich.

Das Feedback des Publikums zu dieser Verjüngung deckt sich in etwa mit dem, was auch Kiefer sagt: "Unser Plan, mit exzellenten jungen Bands und noch mehr Tanzveranstaltungen zu Live-Musik frischen Wind ins Festival zu bringen, ist aufgegangen." Die Veranstalter freuen sich, "dass auch die neuen Veranstaltungsformate vom Publikum gut angenommen wurden, und werden dieses Konzept auch in den kommenden Jahren weiter verfolgen".

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