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Neustadt-Politiker fordern mehr Laternen für Dresdner Alaunpark

Mehr als 200 Straftaten sind im vergangenen Jahr im Dresdner Alaunpark gezählt worden. Beleuchtung soll für mehr Sicherheit sorgen - aber nicht nur. Die Vorschläge.

Von Julia Vollmer
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Im Dresdner Alaunpark sollen bald die Wege beleuchtet werden. Reicht das?
Im Dresdner Alaunpark sollen bald die Wege beleuchtet werden. Reicht das? © Christian Juppe

Dresden. Kommt die Beleuchtung im Alaunpark dieses Jahr oder kommt sie nicht? Die Verwaltung betont, sie klemme sich dahinter, aber es sei schwer, dass nötige Material dafür rechtzeitig zu beschaffen. Jetzt soll der Stadtbezirksbeirat Neustadt sich an den Kosten für die Bauarbeiten beteiligen.

In einer Vorlage schlägt die Verwaltung vor, dass das Gremium 40.000 Euro in diesem Jahr dazugeben soll. In Summe kostet die Beleuchtung nach aktuellem Stand 125.000 Euro. Beleuchtet werden soll der Rad- und Gehweg durch den Alaunpark als Verlängerung der Alaunstraße bis zur Tannenstraße. Die Vorlage steht am Montag auf der Tagesordnung des Stadtbezirksbeirates.

SPD: Beleuchtung muss ausgedehnt werden

Die beiden SPD-Stadtbezirksbeiräte Felix Göhler und Christian Demuth haben Vorschläge vorgelegt, um das Sicherheitsgefühl der Neustädter und Neustädterinnen zu verbessern. Sie fordern etwa die Beleuchtung mehrerer Wege im Alaunpark. "Es reicht nicht, allein den Weg zwischen Alaunplatz und Tannenstraße zu beleuchten. Wir fordern den Oberbürgermeister konkret auf, auf den Wegen am Pavillon im nördlichen Teil des Alaunparks sowie vom Alaunpark Richtung Paulstraße Straßenlaternen aufzustellen", so Christian Demuth.

Außerdem, so die Sozialdemokraten, soll die bereits beschlossene Beleuchtung des Hauptweges zwischen Bischofsweg und Tannenstraße erst nach 0 Uhr gedimmt werden, die Wege also länger beleuchtet bleiben, als bislang geplant.

Zudem soll die Stadt Kontakt mit dem Polizeirevier Dresden-Nord aufnehmen. "Für einen positiven und entspannten Kontakt mit der Bevölkerung sollten Polizeistreifen viel häufiger zu Fuß unterwegs sein. Zudem fordern wir, die Zahl der Bürgerpolizisten in der Neustadt zu erhöhen", so Felix Göhler. Die Polizeieinsätze an der Schiefen Ecke könnten hingegen stark reduziert oder perspektivisch ganz unterbleiben, findet er.

211 Straftaten im Alaunpark im vergangenen Jahr

Die Beamten müssen regelmäßig in den Park ausrücken. Für das Jahr 2022 zählte die Dresdner Polizei 211 Straftaten im Alaunpark, so Polizeisprecher Marko Laske auf Anfrage. Unter den Delikten sind Diebstahl, Körperverletzungen und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

In diesem Jahr gab es bis Stand Mitte Februar elf Straftaten, die der Polizei bekannt wurden. Für große Betroffenheit sorgten im vergangenen Jahr zwei Vergewaltigungen im Park. In Summe wurden 2022 sechs Taten gegen die sexuelle Selbstbestimmung angezeigt, so Laske. Die Dunkelziffer könnte höher liegen, da viele Opfer aus Scham nicht zur Polizei gehen.

Die Stadtverwaltung muss bei der Beleuchtung "schnell in die Gänge kommen", fordert Piraten-Bundesvorsitzende Anne Herpertz, die sich auch für den Ortsverband Neustadt engagiert. Dass die Beleuchtung nur zwischen Bischofsweg und Tannenstraße im Alaunpark vorgesehen ist, gehe ihr nicht weit genug. "Wir werden uns dafür einsetzen, dass alle Wege durch den Park nachts gefahrenfrei passierbar werden."

Alaunpark soll stärker zum Treffpunkt für junge Menschen werden

Immer wieder kommt in der Debatte um den Alaunpark auch das Thema der fehlenden Freiräume und Treffpunkte für junge Menschen auf. Herpertz betont hier, es müssten endlich ernsthafte Schritte in Richtung einer autofreieren Neustadt unternommen werden, damit der Straßenraum für alle nutzbar wird und dringend notwendige Freiräume geschaffen werden.

So sieht das auch die SPD. "Wir finden, dass hierbei vor allem der West-Alaunpark sowie die Südspitze des Alten Leipziger Bahnhofs in den Blick genommen werden sollten." Es brauche eine Diskussion, wie viele Freiräume und soziale Orte man sich in Dresden leisten wolle. "Wenn junge Leute nur stören und keine Räume haben, hat Dresden ein Zukunftsproblem", so Christian Demuth.