Dresden. Die neue Bettenburg in der Dresdner Hafencity ist komplett fertig gebaut, alle 180 Zimmer sind eingerichtet, die Betten überzogen - bald sollen im Arcotel an der Leipziger Straße die ersten Gäste einziehen. Noch bevor der Hotelbetreiber nach dem Lockdown eröffnen kann, müssen nun wieder Handwerker beauftragt werden. In der Nacht zum Mittwoch haben Unbekannte einen Anschlag auf das Gebäude verübt.

Das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen, wie Sprecher Tom Bernhardt auf SZ-Anfrage mitteilt. Ein politisches Motiv für die Tat kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.
"Entsprechende Zusammenhänge mit vergleichbaren Vorfällen werden geprüft, können aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder bestätigt noch dementiert werden", teilen das LKA und die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwochnachmittag mit.

Zum genauen Tatzeitpunkt seien ebenfalls noch keine konkreten Aussagen möglich. Fest steht nur, dass sich der Angriff an diesem Dienstag oder in der Nacht zum Mittwoch ereignet haben muss. Handwerker hatten die Schäden, die auf mehrere zehntausend Euro beziffert wird, am Mittwochmorgen entdeckt. Die Ermittlungsbehörden suchen nun Zeugen, die die Tat beobachtet haben oder andere Angaben dazu machen können.
Wer im angegebenen Zeitraum im weiteren Bereich um den Tatort verdächtige Personen und Fahrzeuge gesehen hat oder weitere Hinweise dazu geben kann, sollte sich an das LKA Sachsen in der Neuländer Straße 60 in Dresden wenden. Die Ermittler nehmen Hinweise auch telefonisch unter 0800-8552055 entgegen, und auch andere Polizeireviere stehen dafür zur Verfügung. Wichtig könnten auch Hinweise aus den Sozialen Medien oder dem Internet sein, die bei der Aufklärung der Straftaten helfen könnten.
Am Hotelneubau wurden zwei Fensterscheiben mit Pflastersteinen eingeschlagen, ein Glas mit einer dunklen Flüssigkeit konnten die Ermittler ebenfalls sicherstellen. Mit einem dieser Gläser wurde offenbar die Fassade des frisch gestrichenen Hotels beworfen. Die Ermittler sprechen von Farbbeuteln. (SZ/noa)