Dresden. Auch wenn die Striezeltanne auf dem Altmarkt längst wieder abtransportiert ist, leuchtet es im Herzen Dresdens noch immer. Nicht allein aus den Fenstern der Wohnungen und Büros. Die Altmarkt-Galerie hat ihre Weihnachtsbeleuchtung nach wie vor angeschaltet und bringt so einen wohltuenden abendlichen Lichteffekt in die Innenstadt.
"Wir haben uns bereits im Dezember entschieden, die Dekoration bis Maria Lichtmess, also bis zum 2. Februar hängen zu lassen", sagt Centermanager Jens Preißler. Er hatte über das Citymanagement weitere Mitstreiter gesucht, die so im Lockdown etwas Glanz in der zunehmend leeren und dunklen Stadt verbreiten. Doch die meisten anderen Händler wollten wohl Weihnachten hinter sich lassen und auf den Neubeginn hoffen.
Hinzu kommt, dass die längere Leuchtdauer natürlich auch Kosten hervorruft, die sich längst nicht mehr jeder leisten kann. Deshalb hat auch der Handels- und Kulturverein "Hauptsache Hauptstraße" seine leuchtende Deko am 10. Januar auf der Flaniermeile zwischen Albertplatz und Goldenem Reiter abgenommen. Auch auf der Königstraße bleibt es seit Dienstag dieser Woche dunkel.
Dabei ist Preißlers Idee mit der längeren Beleuchtung eine absolute Bereicherung für die Innenstadt, die sich wohltuend auf die menschliche Psyche auswirkt, wie die Dresdner Psychologin Anne Gärtner im SZ-Gespräch erklärt hatte.
Licht habe generell eine positive Wirkung auf unser Wohlbefinden und unsere Stimmung. Im klinischen Kontext konnte gezeigt werden, dass es hilft, saisonalen Depressionen vorzubeugen. Weiß-blaues Licht wirke anregend, warmes Licht signalisiere dem Körper, dass er sich entspannen kann. Im Falle des jetzt schon mehrere Woche andauernden Lockdowns hilft uns Licht, uns von den Sorgen abzulenken, die die Corona-Pandemie in jedem hervorruft.
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Auch der Gewerbe- und Kulturverein Dresden-Neustadt lässt seine hunderte Lichtketten und Kandelaber, die über den Straßen und an den Häusern des sogenannten Szeneviertels montiert sind, bis zum 7. Februar leuchten. Die Verantwortlichen des Vereins haben entschieden: In der dunklen Lockdown-Zeit kann ein bisschen mehr Licht als üblich nicht schaden.
Sie haben mit dem Straßen- und Tiefbauamt verhandelt, das die Verlängerung genehmigen musste. Sie haben auch ihren Kassenbestand kontrolliert, weil die Installation und der Strom Geld kosten - bezahlt wird das übrigens von Hausbesitzern und Gewerbetreibenden aus dem Viertel. Dann haben sie beschlossen, dass die Lichter weiter angeschaltet werden.

Wenn dann ab dem 8. Februar abgebaut wird, ist es abends in Dresden bereits länger hell, als derzeit. Um reichlich 40 Minuten rückt der Sonnenuntergang bis dahin näher in Richtung Abendstunden. (mit SZ/csp)
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