Dresden. Toni Sachse ist ein guter Fang gelungen. Rund 300 Karpfen haben er und sein Team am Montagmorgen aus dem Zwingerteich gefischt, die meisten um die zwei Kilogramm schwer. Mit einem großen Fangnetz zogen sie die 600 Kilogramm schwere Ladung aus dem Wasser. Der kühle Montagmorgen eignete sich dafür besonders gut, weil die Fische bei Kälte langsamer schwimmen und damit einfacher zu fangen sind. Der Zwingerteich liefere in jedem Jahr gute Fänge, sagt Toni Sachsen, denn im Gegensatz zu manch anderen Teichen sei dieser nicht von der gefallenen Regenmenge abhängig und trockne nie aus.
Viele Spiegelkarpfen, wenig Schuppenkarpfen
Der Zwingerteich ist eines der Zuchtgewässer der Teichwirtschaft Zschorna bei Thiendorf. Die zugehörige AVD Angel-Service GmbH betreibt rund 30 Teiche zwischen Meißen und Zittau. Im Zwingerteich werden vor allem Spiegelkarpfen gezüchtet, diese haben im Gegensatz zu den klassischen Schuppenkarpfen nur wenige Schuppen an der Vorderseite. Die schwersten Karpfen wogen in diesem Jahr rund drei Kilogramm, darunter auch einige Schuppenkarpfen. "Wir versuchen aber, die Fische möglichst gleichmäßig heranzuzüchten", sagte Toni Sachse. Besonders schwere Brocken waren demnach nicht dabei.
Ab November werden die Karpfen im Hofladen der Teichwirtschaft Zschorna zum Verkauf angeboten. Bis dahin müssen sie allerdings noch etwa einen Monat in den hauseigenen Teichen "entschlammen"; im Zwingerteich hatten sich die Kiemen der Fische zu sehr mit Schlamm gefüllt. Der Zwingerteich ist besonders schlammhaltig, da er keinen Abfluss besitzt. Nach der Entschlammung schmecken die Fische dann noch besser.
Seit April Gewicht mehr als vervierfacht
Fast acht Monate hatten die Karpfen im Zwingerteich Zeit heranzuwachsen. Waren sie im April bei ihrer Einsetzung noch seichte 500 Gramm schwer, hat sich ihr Gesicht nun mehr als vervierfacht. Die Tiere ernährten sich im Teich von Wasserflöhen, Würmern und anderen Wassertieren, waren aber insbesondere auch von der Fütterung durch die AVD-Fischwirte abhängig. Diese hatten jede Woche etwa vier Zentner Weizen ins Wasser gelassen.