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Dynamo-Randalierer nach Haftentlassung von Dresdner Polizei erneut festgenommen

Im Mai 2021 warf André K. nach dem Dynamo-Dresden-Aufstiegsspiel Steine auf Polizisten. Am Dienstag war er aus dem Gefängnis entlassen worden, am Donnerstag kam er wieder hinter Gitter.

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André K. wurde am Donnerstag zwei Tage nach seiner Haftentlassung im Amtsgericht Dresden wieder einem Haftrichter vorgeführt. Er kam wieder ins Gefängnis.
André K. wurde am Donnerstag zwei Tage nach seiner Haftentlassung im Amtsgericht Dresden wieder einem Haftrichter vorgeführt. Er kam wieder ins Gefängnis. © SZ/Alexander Schneider

Dresden. Der mutmaßliche Polizistenbeißer und Dynamo-Gewalttäter André K. sitzt seit Donnerstag wieder in Untersuchungshaft. Der 33-jährige Dresdner ist vielfach wegen Gewaltdelikten vorbestraft und war erst am Dienstag überraschend aus der Haft entlassen worden. Noch in der folgenden Nacht wurde er wieder zu einem Fall für die Polizei. K. soll in Mickten Autos demoliert und Polizisten angegriffen haben. Am Donnerstagmittag hat ein Ermittlungsrichter den Haftbefehl gegen K. erlassen, wegen Fluchtgefahr.

Beteiligung an Dynamo-Krawallen

Nach Informationen von Sächsische.de war André K. im Juli 2021 verhaftet worden, weil er sich an den schweren Krawallen beim Aufstiegsspiel von Dynamo Dresden gegen Türkgücü München beteiligt hatte. Während er auf seinen Prozess vor dem Landgericht Dresden wartete, verbüßte er auch andere rechtskräftige Verurteilungen. Ende Februar dieses Jahres begann der Hooligan-Prozess. K. räumte die gut dokumentierten Vorwürfe ein und kam mit einem blauen Auge davon.

Das Gericht verurteilte den Mann nach einer Verfahrensabsprache am Dienstag zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und vier Monaten – wegen Landfriedensbruchs in besonders schwerem Fall, versuchter gefährlicher Körperverletzung in 30 Fällen und wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte.

Er hatte sich viereinhalb Stunden an den Ausschreitungen in der Lennéstraße beteiligt und immer wieder Steine in Richtung der Uniformierten geworfen. Für die Sonderkommission Hauptallee war er schnell einer der Hauptbeschuldigten, weshalb der 33-Jährige schon bei den ersten Durchsuchungsmaßnahmen am 22. Juli 2021 im Visier der Ermittler war.

Gericht hebt Haftbefehl auf

Die Staatsanwaltschaft hatte K. im Oktober 2021 vor dem Landgericht Dresden angeklagt, weil sie die Strafkompetenz des Amtsgerichts mit maximal vier Jahren Haft für nicht ausreichend hielt. Obwohl K.s Fall eine Haftsache war, fand sein Prozess erst jetzt, knapp eineinhalb Jahre nach Anklageerhebung statt. Auch diese Dauer wurde nun "strafmildernd" berücksichtigt, auch wenn K. andere Urteile absaß.

Zur Überraschung der Beteiligten hob das Gericht am Dienstag den Haftbefehl auf und K. kam auf freien Fuß. Nur wenige Stunden später soll er abends unter anderem in einem Dresdner Nachtclub seine Entlassung gefeiert haben, auch mit Drogen und Alkohol. Am frühen Morgen soll er dann in Pieschen und Mickten herumgerüpelt haben, bis die Polizei alarmiert wurde.

Randale in Pieschen

Die Polizei berichtet, dass er am Mittwochmorgen gegen 5 Uhr auf der Leipziger Straße mehrere Autos gestoppt haben soll. Dann soll er in Pieschen auf der Robert-Matzke-Straße gegen mehrere Autos getreten haben. Die Polizei stellte ihn schließlich in Mickten auf der Sternstraße, ganz in der Nähe des Nachtclubs. Dabei attackierte K. die Beamten, einer erlitt leichte Verletzungen.

K.s Verteidiger Ulf Israel, der das bemerkenswerte Urteil und die Aufhebung des Haftbefehls erzielt hatte, vertrat seinen Mandanten auch bei der Vorführung am Donnerstag wieder.

Die Polizei sucht jetzt Autofahrer, die der 33-Jährige auf der Leipziger Straße gestoppt hat. Außerdem sind Zeugen gefragt, die etwas zur mutmaßlichen Randale von K. auf der Robert-Matzke-Straße sagen können. Für Hinweise steht die Rufnummer 0351/4832233 zur Verfügung. (mit SZ/csp)