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Dresden fördert barrierefreie Projekte

Mit bis zu 25.000 Euro unterstützt die Stadt Projekte, die den Zugang in öffentliche Gebäude erleichtern. Gastronomen und Ärzte nutzen das bislang nur wenig.

Von Nora Domschke
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Ob Rollifahrer oder Eltern mit Kinderwagen: Bei einer Automatiktür funktioniert das Öffnen per Knopfdruck. Anett Heinisch (l.) und Katharina Scholz arbeiten im Antidiskriminierungsbüro, wo auf Kosten der Stadt eine solche Tür eingebaut wurde.
Ob Rollifahrer oder Eltern mit Kinderwagen: Bei einer Automatiktür funktioniert das Öffnen per Knopfdruck. Anett Heinisch (l.) und Katharina Scholz arbeiten im Antidiskriminierungsbüro, wo auf Kosten der Stadt eine solche Tür eingebaut wurde. © René Meinig

Dresden. Im kommenden Jahr stellt die Stadt insgesamt 380.000 Euro zur Verfügung, um in Dresden Barrieren abzubauen. Dazu zählen Zugänge in Gebäude und rollstuhlgerechte Umbauten an Fahrzeugen, aber auch Blindenleitsysteme und Höranlagen. Am Mittwoch stellte Thomas Pieper, Abteilungsleiter für Stadterneuerung, eines der neuesten Projekte dieses Förderprogramms vor.

Im Antidiskriminierungsbüro in der Seminarstraße wurde kürzlich eine automatische Tür eingebaut. Per Schalter öffnen Rollstuhlfahrer die Tür, die sich auch wieder automatisch schließt. Gut ein Viertel der Besucher würde sich bei dem Verein beraten lassen, weil sie wegen einer körperlichen Behinderung diskriminiert werden, erzählt Katharina Scholz vom Antidiskriminierungsbüro. Zudem gibt es eine Mitarbeiterin, die auf den Rollstuhl angewiesen ist.

Die Stadt hat die vollen Kosten für den barrierefreien Zugang in Höhe von 6.200 Euro übernommen. In diesem Jahr wurden insgesamt 23 Projekte finanziell unterstützt.

Wer kann sich dafür bewerben?

Mehr als 120 Projekte dieser Art konnten seit 2014 in Dresden mithilfe dieser Förderung umgesetzt werden. So wurde etwa im Festspielhaus Hellerau ein Orientierungssystem für Blinde installiert und in einem Seniorenheim wurden Rampen für die älteren Menschen mit Rollator und Rollstuhl eingebaut.

Das Geld stellt der Freistaat der Stadt zur Verfügung, das Förderprogramm wird jährlich neu aufgelegt. Nun hat Thomas Pieper die Zusage vom Sozialministerium bekommen, dass für das kommende Jahr 380.000 Euro bereitgestellt werden. "Das ist mehr als sonst", sagt Pieper, der betont, dass der Bedarf in Dresden groß ist. Seit 2014 wurden Projekte in Höhe von 7,5 Millionen Euro bei der Stadt beantragt. Bewilligt wurden 2,5 Millionen Euro. "Das zeigt, dass hier noch einiges getan werden muss."

Bewerben können sich für die Förderung, die maximal 25.000 Euro pro Projekt beträgt, Dresdner Eigentümer, Mieter und Pächter in öffentlich zugänglichen Gebäuden. Das betrifft etwa auch Ärzte, die ihre Praxis barrierefrei gestalten wollen, aber auch Gastronomen, die den Zugang zu ihrem Restaurant erleichtern wollen. "Da wünschten wir uns mehr Anträge", sagt Pieper. Gerade einmal vier Praxen haben das Angebot in diesem Jahr genutzt.

Wie kann man sich bewerben?

Bis zum 31. Dezember dieses Jahres nimmt das Stadtplanungsamt Vorschläge für barrierefreie Projekte entgegen. Dafür muss auf der Homepage der Stadt unter www.dresden.de/barrierefrei-bauen ein Online-Formular mit Angaben über den benötigten Umbau, den Standort und die Höhe der Kosten ausgefüllt werden.