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Bau an der Hansastraße beendet: Was sich auf den Linien 3 und 11 ändert

Die Bauarbeiten an der Hansastraße und der Großenhainer Straße in Dresden sind abgeschlossen, die Linie 3 fährt seit Montagmorgen wieder planmäßig. Was das für Fahrgäste, Rad- und Autofahrer bedeutet.

Von Connor Endt
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Elektronische Abfahrtstafeln, Rasengleis und Barrierefreiheit: An der Haltestelle "Hansastraße" in Dresden hat sich in den letzten zwölf Monaten einiges getan.
Elektronische Abfahrtstafeln, Rasengleis und Barrierefreiheit: An der Haltestelle "Hansastraße" in Dresden hat sich in den letzten zwölf Monaten einiges getan. © Marion Doering

Dresden. Die Bauarbeiten an der Großenhainer Straße und der Hansastraße in Dresden sind abgeschlossen. Seit diesem Montag, dem 5. Juni, fährt die Straßenbahnlinie 3 wieder von Coschütz bis zur Endhaltestelle "Wilder Mann". Was Fahrgäste der Linien 3 und 11 sowie Rad- und Autofahrer wissen müssen - die wichtigsten Fragen und Antworten.

Ab wann fahren die neuen Straßenbahnen auf der Linie 3?

Das Wichtigste: Die Straßenbahnen fahren wieder, der Ersatzverkehr über die Hansastraße ist Geschichte.

Die neuen Straßenbahnen sollen ab Ende Juni auf der Linie 3 fahren. "Aktuell haben wir noch nicht genug Fahrzeuge, um ab Montag mit den neuen Bahnen zu starten", sagt Andreas Hemmersbach. Die neuen Straßenbahnen sollen dann auch im Betriebshof Trachenberge stationiert werden.

Bis zum Ausbau des letzten fehlenden Abschnitts der Großenhainer Straße zwischen Riesaer Straße und Trachenberger Platz, der noch für die Begegnung mit den neuen Wagen angepasst werden muss, regelt eine Signalanlage den Straßenbahnverkehr. Der Ausbau soll nächstes Jahr beginnen, so Hemmersbach.

Was ändert sich für Fahrgäste der Linie 11?

Mit der Freigabe des kompletten Linienwegs für die Linie 3 bis zum Wilden Mann entfällt die bisherige Verknüpfung mit der Linie 11 am Bahnhof Neustadt. Die Linie 11 fährt ab Montag von Zschertnitz planmäßig über Postplatz bis zur Antonstraße/Leipziger Straße und endet in der Eisenbahnstraße. Dort erfolgt auch der Umstieg für Fahrgäste Richtung Bühlau in den Ersatzverkehr "EV11".

Was bedeutet das Bauende für Auto- und Radfahrer?

Auto- und Radfahrer können mit der Fertigstellung der Baustelle wieder ungehindert auf der Großenhainer und der Hansastraße fahren. Die neu angebrachten Fahrradstreifen sollen dabei für mehr Sicherheit für Radfahrer sorgen.

Was hat sich an der Hansastraße verändert?

Ausgebaut wurde der Verkehrszug Großenhainer Straße zwischen Großenhainer Platz und Conradstraße sowie die Hansastraße zwischen Großenhainer Straße und Neustädter Bahnhof.

Nicht nur die Straße wurde teilweise saniert. Die Straßenbahngleise zwischen Großenhainer Straße und dem Neustädter Bahnhof sind in den vergangenen zwölf Monaten ausgetauscht worden. Gleichzeitig wurden die Abstände zwischen den Gleisen vergrößert, damit zukünftig die neuen Straßenbahnwagen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) dort fahren können. Diese sind wesentlich breiter als die älteren Modelle. Der Zugang zur Haltestelle "Hansastraße" ist jetzt außerdem barrierefrei. Darüber hinaus sind Ampeln, Straßen- und Tunnelbeleuchtung nun mit stromsparenden LED-Leuchten ausgestattet. "Mit der neuen Beleuchtung können wir etwa 50 Prozent der bisherigen Kosten sparen", sagte Simone Prüfer vom Dresdner Straßen- und Tiefbauamt am Freitag.

Baubürgermeister Stephan Kühn, Simone Prüfer, die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, und DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach gießen am Freitag das neue Rasengleis auf der Hansastraße.
Baubürgermeister Stephan Kühn, Simone Prüfer, die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, und DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach gießen am Freitag das neue Rasengleis auf der Hansastraße. © Marion Doering

Entlang der Bahnstrecke wurden die Fußwege erneuert und neue Radfahrstreifen angelegt. Außerdem besonders auffällig: Zwischen den Schienen wächst nun Rasen. Vorher befand sich dort Schotter. "Das Rasengleis bindet Staub und dämpft den Lärm", sagt DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach. An anderen Stellen in der Stadt denke man ebenfalls über Rasengleise nach.

Wie viel hat das Projekt gekostet?

Innerhalb des letzten Jahres wurde zwischen Großenhainer Platz und Conradstraße eine Strecke von 220 Metern bebaut. Zwischen Großenhainer Straße und Schlesischem Platz wurde eine Strecke von 500 Metern ausgebaut.

Das Bauprojekt hat 9,8 Millionen Euro für die DVB und 3,4 Millionen Euro für die Stadt Dresden gekostet. Dazu kommen noch die Investitionen der Versorgungsunternehmen. Der Bund und der Freistaat wird das Projekt laut Stephan Berger vom Sächsischen Wirtschaftsministerium mit etwa sechs Millionen Euro unterstützen. "Damit die Verkehrswende gelingt, müssen wir investieren, damit mehr Leute den öffentlichen Nahverkehr nutzen", so Berger.

Laut Simone Prüfer haben alleine die Arbeiten an der Bahnbrücke 2,4 Millionen Euro gekostet. Das Straßen- und Tiefbauamt habe zudem weitere 700.000 Euro investiert, um die anliegende Antonstraße instand zu setzen.

Wieso hat sich das Bauende verzögert?

Eigentlich sollten die Bauarbeiten an der Hansastraße bereits im April 2023 abgeschlossen sein. Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie, dem heißen Sommer 2022 und dem Ukraine-Krieg verschoben sich die Bauarbeiten. Neben extrem hohen Temperaturen habe man laut Hemmersbach auch mit Materialengpässen zu kämpfen gehabt.

"Eigentlich haben wir mit einem Bauende Ende Juli gerechnet", sagt Bauprojektleiter Tobias Bernhardt. "Wir haben dann aber an beiden Gleisspuren parallel gearbeitet und sind früher als geplant fertig geworden."