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Dresden hat einen neuen Skate- und Sportpark

An der Coventrystraße in Gorbitz ist eine moderne Anlage entstanden. Wer sie gebaut hat, was sie kostet und wie die Skater sie bewerten.

Von Nora Domschke
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Paul Schmidt testet die neue Skate-Anlage in Gorbitz. Dafür ist er extra aus Übigau gekommen. "Dafür lohnt sich der Weg hierher."
Paul Schmidt testet die neue Skate-Anlage in Gorbitz. Dafür ist er extra aus Übigau gekommen. "Dafür lohnt sich der Weg hierher." © Christian Juppe

Dresden. Gorbitz hat eine neue Attraktion für Dresdner Sportler. An der Ecke von Coventrystraße und Omsewitzer Ring ist in den vergangenen Monaten ein Streetsport- und Begegnungspark entstanden. Auf der großen Freifläche ist Platz für Skater, Fußballer und Basketballer, aber auch mit dem Rad kann sie genutzt werden. Abseits der Anlage befinden sich Sitzbänke, auch ein neuer Rasen wurde angelegt. Anfang kommenden Jahres soll zudem eine Tischtennisplatte aufgestellt werden.

Gebaut wurde der Park von der Eisenbahner-Wohnungsgesellschaft (EWG), die im Dresdner Westen rund 9.000 Wohnungen vermietet. Der Großteil konzentriert sich mit 6.000 Wohnungen auf die Plattenbaugebiete in Gorbitz. Hier hat die EWG in den vergangenen Jahren in sanierte Wohnungen und schön gestaltete Außenflächen investiert.

Allein 500.000 Euro sind in diesem Jahr in den neuen Skatepark geflossen. Die andere Hälfte der Gesamtkosten von rund einer Million Euro kommt aus dem Förderprogramm "Sozialer Zusammenhalt", an dem Bund, Land und Stadt beteiligt sind.

Das Besondere an der Anlage ist ihre Form. Sie wurde als sogenannter "Flow-Park" gebaut, der aus verschiedenen Freiformelementen besteht und "fließende" Fahrwege bietet. Dafür wurde eine Spezialfirma beauftragt, deren Mitarbeiter den gelblich getönten Spritzbeton per Hand auf die Fläche gebracht und modelliert haben. Ziel ist es, mit der hochwertigen Anlage auch Sportler aus der überregionalen Skateszene nach Dresden zu locken.

Das ist sie - die neue Skater-Anlage in Gorbitz, bei deren Bau fast das gesamte Material der alten Anlage wiederverwendet wurde.
Das ist sie - die neue Skater-Anlage in Gorbitz, bei deren Bau fast das gesamte Material der alten Anlage wiederverwendet wurde. © Christian Juppe

Paul Schmidt ist an diesem Mittwoch extra aus Übigau nach Gorbitz gekommen, um die Anlage zu testen. Der 25-Jährige fährt mit seinem Skateboard Rampen hinunter und den "Vulkan" wieder hinauf. Waghalsige Sprünge gehören ebenfalls dazu - ebenso wie der eine oder andere Sturz. "Richtig super ist der Pool", erklärt der Skateboard-Experte, der schon seit seiner frühen Kindheit auf dem rollenden Brett unterwegs ist. Mit "Pool" ist ein großes Loch im Boden gemeint, das durchfahren werden kann.

Einziger Kritikpunkt von Paul: "Die Anlage hätte etwas größer sein können." Dennoch wird er in Zukunft wohl häufiger in Gorbitz zu Gast sein, denn in Übigau gebe es ein solches Angebot nicht. Auch das ist eines der Ziele, das EWG und Stadt mit dem neuen Park verfolgen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus ganz verschiedenen sozialen Umfeldern zusammenzubringen.

Dresdner Jugendliche haben mitgestaltet

Für die neue Anlage musste übrigens eine alte weichen. Diese war nach rund 20 Jahren nicht mehr im besten Zustand, immer wieder gab es Vandalismusvorfälle. Damit das künftig nicht mehr passiert, hat die EWG bereits von Beginn an die jungen Gorbitzer in das Projekt einbezogen. Antje Neelmeijer vom Vorstand der EWG betont, wie wichtig das ist. Gorbitz befinde sich in einer Transformation und ziehe immer mehr Familien mit Kindern an. "Wir haben in den vergangenen Jahren viel für die Senioren im Stadtteil getan. Mit dem Streetsport-Park wollten wir nun einen Ort für die jungen Menschen schaffen, wo sie sich treffen und wo sie aktiv sein können."

Die Idee für die Anlage kam von den Jugendlichen selbst. Im Verein Treberhilfe gibt es viele junge Menschen, die gern skaten, aber mit der alten Anlage und deren Müll- und Vandalismusproblemen unzufrieden waren. Ende 2019 fand dann ein erster Workshop der EWG und der Treberhilfe statt, bei dem der Dresdner Skateverein 248 Wheels dazustieß. Schließlich waren die EWG-Mitarbeiter so begeistert von der Idee, dass das Planungsbüro Endboss beauftragt wurde. Die Experten in Sachen Skateparkbau schickten im vergangenen Jahr sogar vier Künstler in den Stadtteil, die dort drei Monate lebten, um ihn und seine Bewohner besser kennenzulernen. Auch im folgenden Planungsprozess waren die jugendlichen Gorbitzer eingebunden.

Übrigens spielte auch das Thema Nachhaltigkeit eine wesentliche Rolle bei dem Projekt. So wurde fast das gesamte Material der alten Anlage im neuen Park verbaut.

Am 4. November wird der neue Skate- und Sportpark an der Ecke von Coventrystraße und Omsewitzer Ring ab 15 Uhr mit einer kleinen Feier eröffnet.