Dresden
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Debatte um Dresdens Fernsehturm

Das Bündnis Parents for Future fordert mehr Geld für den Klimaschutz in Dresden und will andere Investitionen dafür zurückstellen.

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Der Fernsehturm am Oberwachwitzer Weg in Dresden
Der Fernsehturm am Oberwachwitzer Weg in Dresden © Marion Doering

Dresden. Die Klimaschutzaktivisten Parents for future fordern mehr Geld aus dem städtischen Haushalt für Klimaschutzmaßnahmen. Im vorgelegten Entwurf zum Haushalt sei weniger als ein Prozent des Geldes dafür vorgesehen. Dagegen protestierten Mitglieder der Parents und Scientists for Future sowie weiterer Dresdner Initiativen mit einer Einwendung gegen den Haushaltsentwurf. Die Initiativen forderten, dass weitere Klimaschutzmaßnahmen mit einer Gesamtsumme von 11,4 Millionen Euro in den Haushalt übernommen werden, so das Bündnis.

„Da es sich hierbei um kurzfristig zu realisierende Maßnahmen handelt, sollten sie in einem Haushalt für die nächsten beiden Jahre in jedem Fall Berücksichtigung finden. In den nächsten Jahren wird sich entscheiden, ob das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens noch erreicht werden kann, oder ob Kipppunkte überschritten werden, die die Erderwärmung zusätzlich beschleunigen und die Klimakatastrophe unabwendbar machen.”, so von den Scientists for Future. „Hierbei ist unbedingt zu berücksichtigen, dass es sich bei den in dem Bericht vorgeschlagenen Maßnahmen um Investitionen handelt, welche zukünftig Energie und damit Kosten einsparen. Damit amortisieren sich die Investitionen im Laufe der kommenden Jahre und sind somit in doppelter Weise nachhaltig.”

Die Stadt Dresden habe die Klimaschutzziele, zu denen sie sich im Klimabündnis europäischer Städte verpflichtet hat, bisher verfehlt und den CO2-Ausstoß pro Kopf seit über 20 Jahren nicht nennenswert verringert.
„Die eklatante Unterfinanzierung des Klimaschutzes im vorliegenden Haushaltsentwurf schreibt diese Politik fort und steht damit der aktuellen Einordnung des Klimaschutzes als städtische Aufgabe von höchster Priorität diametral entgegen”, so von den Parents for Future.

Als eine Möglichkeit zur Finanzierung der zusätzlichen Maßnahmen zum Klimaschutz wurde vorgeschlagen, die Wiedereröffnung des Fernsehturms zurückzustellen und dadurch Kosten einzusparen, die vor allem für die umfangreichen Verkehrserschließungsmaßnahmen, welche hierfür erforderlich werden, anfallen.
„Vor dem Hintergrund der immer drängender werdenden Klimakrise und der anhaltenden Corona-Krise sowie der damit verbundenen Einschränkungen im Haushalt und besonders bei den Klimaschutzmaßnahmen erscheinen die Wiedereröffnung des Fernsehturms und die damit verbundenen Investitionen in Millionenhöhe zum jetzigen Zeitpunkt unangemessen”, so von Scientists for Future Dresden. „Unsere Kinder brauchen für ihre Zukunft keine Ausflüge zum Fernsehturm, sondern ein Klima, in welchem sie auch im Sommer noch in dieser Stadt leben und arbeiten können.”

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