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Dresden-Klotzsche: Unterirdischer Staudamm in der Heide

Die Flugzeugwerft und Mikroelektronikfirmen bekommen einen besseren Abwasseranschluss. Welcher Aufwand dafür nötig ist.

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Da passt ein Mensch rein: Baulieter Sven Carolus vor den großen Kanalrohren. Der Kanal führt von Langebrücker Straße entlang der Bahnstrecke bis Grenzstraße.
Da passt ein Mensch rein: Baulieter Sven Carolus vor den großen Kanalrohren. Der Kanal führt von Langebrücker Straße entlang der Bahnstrecke bis Grenzstraße. © Stadtentwässerung Dresden

Dresden. Dresdens Wirtschaft wächst. Jetzt reagiert die Stadtentwässerung und baut die Abwasseranschlüsse für die Flugzeugwerft und ansässige Mikroelektronik-Firmen aus. Für das gesamte Großprojekt bis zur Grenzstraße sind 4,6 Millionen Euro geplant, teilt das Unternehmen mit. Entstehen soll unter anderem ein knapp 600 Meter langer, bogenförmiger unterirdischer Staudamm.

In dem zwei Meter hohen sogenannten Stauraumkanal direkt neben der Eisenbahnstrecke könnten beispielsweise bei Starkregen bis zu 1.800 Kubikmeter Abwasser zurückgehalten werden, heißt es weiter. So werde etwa bei Starkregen das Kanalnetz nicht überlastet. "Am unteren Ende wird ein großer Absperrschieber installiert. Der kann ganz oder teilweise geschlossen werden, wird automatisch gesteuert und in der Kaditzer Leitwarte überwacht", so Projektleiter Heiko Nytsch.

Das Ganze sei Teil eines Großprojekts, das am Abzweig zur Klotzscher Flugzeugwerft beginnt. Durch den alten Kanal unter der Grenzstraße fließt bisher das Abwasser vom Flughafen und der Flugzeugwerft zur Königsbrücker Landstraße. „Das ist nicht wenig“, sagt Investitionschef Torsten Seiler von der Stadtentwässerung. „Allein beim Enteisen der Flugzeuge im Winter fallen täglich Hunderte Kubikmeter an.“

Zusätzlich sind dort Betriebe und Einrichtungen der Mikroelektronik angeschlossen, darunter das Werk X-FAB und das Fraunhofer-Institut.

In der Grenzstraße wird seit dem Jahresauftakt an dem Ausbau gearbeitet. Auf 400 Metern würden die alten Rohre ausgebaut und durch größere ersetzt. Im Anschluss soll ab Jahresmitte auf 200 Metern der 90 Zentimeter hohe Kanal saniert werden.

Daran schließt sich auf der anderen Seite der Königsbrücker Landstraße der unterirdische Staudamm an, der bis zur Langebrücker Straße führen soll und jetzt gebaut wird. Der untere Anschluss dieses Kanalbogens mündet wie bisher wieder in einen Sammler auf der Königsbrücker Landstraße.

Zielzeitraum September

Zum Auftakt wurde neben dem alten Kanal eine 80 Zentimeter hohe Abwasser-Ersatzleitung gebaut. Sie ist seit 10. Februar in Betrieb ist. Anfang März ist mit einem 50-Tonnen-Kettenbagger das erste Stahlbetonrohr eingehoben worden.

Das drei Meter lange Rohr wiege immerhin zehn Tonnen, heißt es. Mit einem Tieflader würden jeweils zwei solcher Rohre zur Baustelle gebracht. „Bis September dieses Jahres soll der Stauraumkanal fertiggestellt werden“, erklärt Projektleiter Nytsch. Dann könnten auch die Rohre der Abwasser-Umleitung wieder abgebaut werden.

Fünf 15 Meter lange Teile sind der Stadtentwässerung zufolge in Klotzsche schon eingebaut. 175 dieser tonnenschweren Teile sollen folgen. Dafür investiert die Stadtentwässerung rund 2,3 Millionen Euro. (SZ)