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In Dresden brechen die Kochsternstunden an

Kobalt-Chef Clemens Lutz holt mit Gourmetkoch Sebastian Probst einen alten Bekannten zurück nach Dresden und erlebt den Menüwettbewerb ganz neu.

Von Nadja Laske
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Clemens Lutz (r.) und Sebastian Probst
machen bei den Kochsternstunden gemeinsame Sache. Künftig wird im Basteischlösschen nicht nur getrunken und gefeiert, sondern auch gespeist.
Clemens Lutz (r.) und Sebastian Probst machen bei den Kochsternstunden gemeinsame Sache. Künftig wird im Basteischlösschen nicht nur getrunken und gefeiert, sondern auch gespeist. © Michael Schmidt/PR

Dresden. Als graue Eminenz wollte Clemens Lutz noch in den nächsten Jahren die Kochsternstunden begleiten - sein Baby, das er vor drei Jahren losgelassen und in die Hände eines neuen Veranstalters gegeben hat. Doch nun ist der Architekt und Gastronom entschlossen, sich seinen Menüwettbewerb einmal von der anderen Seite des Herdes aus anzusehen. Wenn am 3. Februar die sogenannte fünfte Saison der Gastronomie beginnt, wird der Betreiber des Kobalt Club Royal einer von insgesamt fast 30 Gastgebern der Kochsternstunden 2023 sein.

Auf seiner Liste der guten Vorsätze fürs neue Jahr steht ohnehin die Eröffnung eines Restaurants im Basteischlösschen direkt an der Elbe. Das ist bisher vor allem für Partys bekannt. Doch im Obergeschoss der historischen Schlossminiatur befindet sich ein kleiner dekorativer Saal, der für exklusive Dinner wie geschaffen ist. Um seine Location, die vor allem wegen ihrer Terrassenbar beliebt ist, künftig auch im Winter zu nutzen, hat Clemens Lutz bereits ein gastronomisches Konzept im Kopf und war zuletzt nur noch auf der Suche nach einem guten Koch.

Zumindest für die Kochsternstunden hat er ihn gefunden - einen alten Bekannten, nicht nur für ihn persönlich, sondern auch in der ganzen Dresdner Gastroszene. Zuletzt war er Küchenchef im Restaurant "Moritz" im Suitess Hotel. Dort hatte er 2018 angeheuert, verließ den Betrieb jedoch recht bald wieder aus persönlichen Gründen. Es zog den 35-Jährigen zunächst in die Schweiz. Nun arbeitet er als gastronomischer Direktor in einem Hotel seiner alten Heimat Schwäbisch Hall.

"Aber Dresden vermisse ich natürlich und komme oft her, um hier Freunde zu treffen", sag er. Nun bietet sich Sebastian Probst ein zusätzlicher Anlass, um die Stadt zu besuchen. "Clemens hat mich gefragt, ob ich ihm bei der Planung seiner Kochsternstunden helfen kann, und ich fand das sehr reizvoll." Schließlich sind die beiden Gastronomen schon lange freundschaftlich verbunden, außerdem kennt Probst den Menüwettbewerb aus eigenem Erleben bestens. Vor rund zehn Jahren beteiligte er sich zum ersten Mal mit der Rosenschänke in Kreischa daran.

Das Lokal hatte er mit entwickelt und aus einem einfachen Gasthof eine gefragte Adresse für gehobene moderne Küche gemacht. Den Kochsternstunden ist er bis heute dankbar. "Ohne sie wären wir nicht so schnell so bekannt geworden", sagt er. Konzept und Marke habe er das ganze Jahr über genutzt und zelebriert und damit die Idee des Wettbewerbers voll ausgeschöpft.

Die funktioniert - für alle, denen die Kochsternstunden in diesem Jahr zum ersten Mal begegnen - so: Die Teams der beteiligten Restaurants entwickeln für die Dauer von fünf Wochen ein spezielles Menü, das sie ihren Gästen zu einem moderaten Preis anbieten. Die Gäste bewerten die Speisen, deren Präsentation, den Service, das Ambiente und können Preise aus einem Gewinnspiel gewinnen. Am Ende der Challenge kürt der Veranstalter die am besten bewerteten Restaurants. Das ist inzwischen die DDV-Mediengruppe, zu der auch die Sächsische Zeitung und Sächsische.de gehören, und die die Kochsternstunden übernommen hat.

Für das Kobalt war Sebastian Probst in ganz besonderer Weise kreativ. Er kreierte ein Zehn-Gänge-Menü aus mundgerechten feinsten Häppchen - Kaviar, Austern, Rindstatar, Trüffel und viele Delikatessen mehr. Die werden im Basteischlösschensaal vom 3. Februar bis 12. März, jeweils ab 19 Uhr serviert. Dazu gibt es Weine und Cocktails und ab 21 Uhr legt ein DJ auf. Dann verwandelt sich das Kochsternstunden-Restaurant in einen Club, der jeden Freitag auch für andere Gäste geöffnet sein wird.

Dann ist auch Sebastian Probst selbst vor Ort. Nicht die ganze Zeit über kann er in Dresden sein, denn sein Job in Schwäbisch Hall verlangt ebenfalls nach ihm. "Freitags laden wir in den Kochsternstunden-After-Club alle ein, die bei uns oder in anderen teilnehmenden Restaurants gegessen haben", sagt Clemens Lutz. Damit will er eine Plattform bieten, auf der sich die Genießer über ihre verschiedenen Gourmet-Erlebnisse austauschen und feiern.

So werden die Kochsternstunden das erste Jahr nach der Pandemie sicher ein Erfolg. Für ihre Zukunft wünscht sich Sebastian Probst das, was er an Clemens Lutz als Betreiber immer geschätzt hat: einen engen Kontakt zu den Restaurants, die durch den Wettbewerb und begleitende Veranstaltungen enger zusammengerückt sind. "Nicht nur für unsere Gäste, sondern auch für unsere Branche, die es seit Corona nicht gerade leicht hat, ist das ein großer Gewinn."

Kochsternstunden, 3. Februar bis 12. März. Weitere Informationen über die Restaurants und ihre Menüangebote sind unter www.kochsternstunden.de zu finden. Dort präsentieren auch Clemens Lutz und Sebastian Probst ab Dienstag ihr 10-Gänge-Menü.