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Dresdens Trümmerfrau kehrt auf den Rathaus-Vorplatz zurück

Die Bronzefigur der Trümmerfrau wurde restauriert und ist auf den Rathaus-Vorplatz zurückgekehrt. Sie soll an jene Menschen erinnern, die die Stadt nach den Bombenangriffen am 13. Februar 1945 wieder aufgebaut haben.

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Die Bronzefigur der Trümmerfrau wurde nach einer Restaurierung wieder vor dem Rathaus montiert.
Die Bronzefigur der Trümmerfrau wurde nach einer Restaurierung wieder vor dem Rathaus montiert. © Sven Ellger

Dresden. Nach umfangreicher Restaurierung ist die Trümmerfrau am Mittwochvormittag wieder an ihren Platz vor dem Neuen Rathaus zurückgekehrt. Mit dem Wiederaufbau der Figur rechtzeitig vor dem 13. Februar 2023, an dem sich die Zerstörung Dresdens zum 78. Mal jährt, setzt Dresden ein deutliches Signal zum würdigen Gedenken der zahlreichen Menschen, die zum Wiederaufbau der Stadt beigetragen haben.

Mitte November 2022 wurde die Bronzefigur abgebaut, weil sich Schäden am Sockel, den Fugen und Klinkersteinen zeigten. In einer Wilsdruffer Werkstatt wurde die Trümmerfrau nicht nur gereinigt, sondern erstmals auch gewachst. Zweck des Wachsmantels ist es, die Figur vor störenden Umwelteinflüssen zu schützen. Kostenpunkt: 11.000 Euro.

"Die Zerstörung Dresdens im Februar 1945 ist bekanntlich das Ergebnis des von Deutschland begonnenen Zweiten Weltkrieges und der Bombardierung vieler Städte in ganz Europa. Der Wiederaufbau war nur möglich, weil tausende Menschen über Jahrzehnte ihren Beitrag dazu geleistet haben, allen voran die Frauen in unserer Stadt, den mit der Trümmerfrau ein Denkmal gesetzt wurde. Als Mahnmal gegen Krieg und Zerstörung können wir die Trümmerfrau vor dem Neuen Rathaus auch in der Gegenwart interpretieren, weshalb mit der Sanierung und Wiederaufstellung des Denkmals ein wichtiges Signal und Zeichen des Dankes gesetzt wird", sagt Annekatrin Klepsch (Die Linke), Kulturbürgermeisterin Dresdens.

Trümmerfrau stand einst am Georgplatz

Die Trümmerfrau wurde 1952 von dem Dresdner Bildhauer Walter Reinhold geschaffen und zeigt eine Frau mit Ziegelputzhammer und Kopftuch. Sie steht an der östlichen Seite des Neuen Rathauses. Die Skulptur der Dresdner Trümmerfrau wurde zunächst als Eisenguss in der Nähe des Georgplatzes errichtet. 1967 wurde sie in Bronze gegossen und steht seit 1968 an ihrem jetzigen Platz in der Nähe vom Pirnaischen Platz. An dieser zentralen Stelle ist sie seit Jahrzehnten prägender Bestandteil des Dresdner Stadtbildes.

Auch in anderen Städten wie München, Mannheim oder Berlin wurde den sogenannten Trümmerfrauen ein Denkmal geschaffen. Bisher gelten diese Figuren überall als Vertreterin für die vielen Frauen, die nach 1945 aus den Schuttbergen erhalten gebliebene Ziegelsteine gezogen haben, um den Wiederaufbau nach dem zerstörerischen Zweiten Weltkrieg zu ermöglichen. (SZ/juj)

Transparenzhinweis, 1. Februar, 14.48 Uhr: In einer früheren Version dieses Textes stand ein anderes Zitat von Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch. Dieses hat sie ändern lassen.