Dresden. Seit Herbst vergangenen Jahres war der Kirchplatz in Dresden-Laubegast gesperrt - nun dürfen die Anwohner wieder durch den kleinen Park spazieren. Dort hat die Stadt in neue Wege, aufgearbeitete Bänke, neue Müllbehälter und frisch bepflanzte Beete investiert.
Das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft gab rund 27.000 Euro für die neuen Bäume, Sträucher und Frühlingsblüher wie Narzissen aus. An vielen Stellen sind die gelben Blumen bereits aufgeblüht.
An der Frischekur für die Anlage beteiligte sich mit rund 71.000 Euro auch der Stadtbezirk Leuben, der damit den größten finanziellen Part übernommen hat. Ein Teil der neu gepflanzten Bäume wurde aus Spenden in Höhe von 1.250 Euro bezahlt.
Durch seine runde Form ist der Kirchplatz Laubegast eine geschichtliche und städtebauliche Besonderheit, so die Stadt. Deshalb steht das Ensemble samt der umliegenden Häuser unter Denkmalschutz. Der Park wurde angelegt, als die Hermann-Seidel-Straße gebaut wurde - und zwar als Vorplatz für eine Kirche, die allerdings nie gebaut wurde. Die Flächen hatte der Gärtner Hermann Seidel der Stadt Dresden für diesen Zweck geschenkt.
Noch bevor die Kirchenbaupläne in Laubegast realisiert wurden, baute man im benachbarten Stadtteil Leuben die Himmelfahrtskirche, woraufhin eine zweite Kirche nicht mehr benötigt wurde. Also wurde auf dem Platz Ende des 19. Jahrhunderts ein Park angelegt. 1925 wurde in der Platzmitte ein Denkmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten errichtet.
Die kleine Parkanlage ist in der Laubegaster Nachbarschaft eine beliebte Grünanlage. Dabei mussten die Anwohner länger warten, als geplant. Eigentlich sollten die Bauzäune um das neu gestaltete Areal bereits im September wieder verschwunden sein. Doch offenbar gab es Ärger mit einer Baufirma, die an den Wegen gearbeitet hatte. Die dabei entstandenen Schäden mussten zunächst beseitigt werden.
Eine Kirche gibt es in Laubegast übrigens inzwischen doch: Anfang der 1990er-Jahre wurde in der Herman-Seidel-Straße etwas weiter nördlich die Christophoruskirche gebaut.