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Dresdner Königsufer: Promenade zwischen Finanzministerium und Augustusbrücke geplant

Am Bebauungsplan für das Dresdner Königsufer wird seit mehreren Jahren gearbeitet. Wann die Öffentlichkeit über die Pläne informiert wird und wie sie mitreden kann.

Von Kay Haufe
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Das ist der Entwurf der Wettbewerbssieger Bernd Albers (inzwischen verstorben) und Günther Vogt für das Königsufer.
Das ist der Entwurf der Wettbewerbssieger Bernd Albers (inzwischen verstorben) und Günther Vogt für das Königsufer. © Visualisierung: Landeshauptstadt Dresden

Dresden. Das dritte Jahr geht ins Land, in dem im Stadtplanungsamt an einem Bebauungsplan für das Königsufer gearbeitet wird. Im Februar 2019 wurde der Entwurf der Berliner Architekten Bernd Albers und Günther Vogt zum Sieger eines aufwendigen Wettbewerbes zur Neugestaltung des Königsufers und des Neustädter Marktes gekürt. Gemeinsam mit dem Büro des Wettbewerbssiegers arbeiten die Fachplaner daran, dass an dieser prominenten Stelle eine Bebauung entsteht, die sich an der ehemaligen kleinteiligen Bürgerstadt mit "normalen" städtischen Nutzungen gegenüber der repräsentativen Stadt auf der anderen Elbseite orientiert, so die Aufgabenstellung.

Außerdem soll es eine an der historischen Gestaltung des Königsufers ausgerichtete Freiraumgestaltung geben. "Bedeutendes Element wird eine Promenade sein, die elbseitig entlang der Gebäude zwischen Finanzministerium und Augustusbrücke verläuft", heißt es auf der Internetseite der Stadt. Diese Stadtterrasse biete künftig einen Blick in den Landschaftsraum der Elbe und auf die Altstadt. Sie wird an der Augustusbrücke beginnen und verläuft bis zum Bereich der großen Platanen an der Wiesentorstraße enden, so der Plan.

Platanen am Finanzministerium bleiben erhalten

Doch wann wird auch die Öffentlichkeit über den Sachstand des Planes informiert? Vorgesehen war eine öffentliche Veranstaltung bereits im vergangenen Jahr. Diese hat aber nie stattgefunden. Nun soll es sie voraussichtlich im Herbst geben, wie Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) vor wenigen Tagen zum Handelsforum informierte.

"Die Stadtverwaltung plant eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit, innerhalb der auch erneut eine öffentliche Veranstaltung stattfinden soll, und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange", schreibt ein Stadtsprecher auf Anfrage von Sächische.de. Der städtische Bauausschuss muss über den Bebauungsplan zum Königsufer entscheiden. "Eine Beschlussvorlage befinde sich im internen Gremienlauf und wird im Herbst das beschließende Gremium erreichen."

Neben den Entwürfen für geplante Gebäude und Wege im Areal sind weitere Ziele des B-Planes die bessere Anbindung des Neustädter Marktes an die Elbe für den Fuß- und Radverkehr sowie der Erhalt des Baumbestandes am Königsufer. "Der Siegerentwurf wird dahingehend überarbeitet, dass zahlreiche Platanen auf dem heutigen Caravan-Stellplatz sowie entlang der Köpckestraße erhalten bleiben können", heißt es auf der Stadtseite.

Auch das Narrenhäusel, das östlich angrenzend an die Augustusbrücke entstehen soll, ist Bestandteil der Bebauung am Königsufer. Investor Frank Wießner hat den Bauantrag bereits eingereicht, doch es sind noch zahllose Detailfragen mit der Stadt zu klären.

Einige Grundstücke haben schon einen neuen Besitzer

Die Flächen am Königsufer befinden sich in Privatbesitz. Die Grundstückseigentümer stehen in den Startlöchern, um neu zu bauen. Sie waren in den Wettbewerb einbezogen worden und werden über alle Schritte informiert, hatte die Stadt zugesichert.

Im Sommer 2019 wechselten einige der Filetstücke bei einer Versteigerung den Besitzer. Unter anderem hat die KIB-Gruppe aus Nürnberg Flächen erworben. Sie ist in Dresden keine Unbekannte, hat bereits das Moritzhaus am Neumarkt gebaut. Interessant: An allen Grundstücken waren die Nachfahren der berühmten Dresdner Bankiersfamilie Arnhold Miteigentümer.

Der Wunsch der Stadt ist es, dass die Grundstückseigentümer nach Erstellung des Bebauungsplanes Architektenwettbewerbe ausloben, um bestmögliche Ergebnisse für diesen sensiblen Standort gegenüber der Brühlschen Terrasse zu erhalten. Das beruht allerdings auf Freiwilligkeit der Flächenbesitzer. Auch Narrenäusel-Investor Frank Wießner musste einen Architekturwettbewerb starten.