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Baulücke in der Dresdner Friedrichstadt geschlossen

Am Bahnhof Mitte ist ein Neubaukomplex mit Läden und Wohnungen entstanden. Wann der Supermarkt dort eröffnet und wie teuer die Wohnungsmieten sind.

Von Nora Domschke
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Die Gerüste am neuen Gebäudekomplex an der Friedrichstraße sind verschwunden, ab Oktober werden die mehr als 120 neuen Wohnungen vermietet.
Die Gerüste am neuen Gebäudekomplex an der Friedrichstraße sind verschwunden, ab Oktober werden die mehr als 120 neuen Wohnungen vermietet. © Christian Juppe

Dresden. Ab diesem Mittwoch gibt es in der Dresdner Friedrichstadt einen weiteren Supermarkt. Bislang mussten die Anwohner des Viertels westlich vom Bahnhof Mitte für den Lebensmitteleinkauf längere Wege zurücklegen - das ändert sich nun mit dem neuen Angebot. Zumindest, sofern man gern bei diesem Unternehmen einkauft: Im Neubau an der Ecke Friedrich- und Weißeritzstraße eröffnet ein Rewe-Markt.

In den Etagen darüber und in den benachbarten Gebäuden sind zudem insgesamt 126 Wohnungen entstanden. Auch sie werden demnächst fertig ausgebaut sein und vermietet.

Ab wann sind die Wohnungen zu haben, was kosten sie?

Im neuen Komplex, das in acht Gebäude gegliedert ist, werden bereits jetzt die ersten Wohnungen zur Miete angeboten. Als Vermietungsbeginn ist auf den Online-Immobilienportalen der 1. Oktober 2021 angegeben. Die Wohnungen sind jeweils mit einer Einbauküche ausgestattet, Aufzüge machen die neuen Domizile auch für Senioren und Rollstuhlfahrer gut erreichbar.

Für eine 92 Quadratmeter große Dreiraumwohnung mit Terrasse und zwei Bädern werden pro Monat beispielsweise knapp 975 Euro Kaltmiete fällig, die Quadratmeterpreise variieren allerdings je nach Lage der Wohnung innerhalb des Komplexes. Eine Zweizimmerwohnung mit rund 50 Quadratmetern Wohnfläche kostet etwa 550 Euro kalt. Vermietet werden auch Einzimmer- und Vierzimmerwohnungen.

Unter dem Komplex gibt es eine Tiefgarage, ein Stellplatz kostet dort 90 Euro.

Welche Einkaufsmöglichkeiten gibt es in dem Komplex?

Im Erdgeschoss öffnet an diesem Mittwoch um 17 Uhr der neue Rewe-Markt. Der Inhaber ist in dieser Gegend kein Unbekannter: Stefan Lamke leitet bereits den Rewe-Markt an der Schweriner Straße nahe des Postplatzes. Mit dem neuen Laden beschäftigt der 28-Jährige dann insgesamt 80 Mitarbeiter, 35 von ihnen arbeiten künftig in der neuen Filiale an der Friedrichstraße.

An diesem Dienstag werden im Außenbereich des neuen Supermarktes noch die letzten Bauarbeiten erledigt, am Mittwoch soll die Filiale an der Ecke Weißeritz-und Friedrichstraße öffnen.
An diesem Dienstag werden im Außenbereich des neuen Supermarktes noch die letzten Bauarbeiten erledigt, am Mittwoch soll die Filiale an der Ecke Weißeritz-und Friedrichstraße öffnen. © Christian Juppe

Lamke ist selbst Friedrichstädter und gebürtiger Dresdner. In den vergangenen Jahren hat er die rasante Entwicklung des Stadtteils beobachtet. "Es gibt viel mehr Wohnraum und das ganze Grün macht den Stadtteil definitiv attraktiver, vor allem für Familien." Für ihn Grund genug, die Versorgungslücke an Lebensmitteln in diesem Bereich zu schließen - die nächsten Einkaufsmöglichkeiten befinden sich jenseits der Schäferstraße.

Zu Lamkes Kunden dürften bald auch viele der neuen Mieter in den mehr als 120 Wohnungen im Neubau zählen. Wer von außerhalb kommt, kann Pkw-Stellplätze in der Tiefgarage nutzen. Zudem bietet Lamke ab 17. August einen Online-Abholservice an, das heißt, zu Hause wird im Internet bestellt, der Einkauf vor Ort abgeholt, bezahlt werden kann an separaten Kassen.

Neben dem Supermarkt samt Getränkehandel soll es künftig ein Café geben, das auch einen Außenbereich bekommen wird.

Warum hat es so lange gedauert, diese Baulücke in der Friedrichstadt zu schließen?

Pläne für die Entwicklung des Eckgrundstücks gibt es schon lange. Allerdings konnten die Anwohner das zunächst an dieser Stelle vorgesehene große Einkaufszentrum mit einer Petition 2015 verhindern.

Von "Grüner Mitte" ist derzeit noch nicht viel zusehen - doch das Areal rund um den Spielplatz im Innenhof des Neubaukomplexes soll noch bepflanzt werden. Auch ein Insektenhotel wird aufgestellt.
Von "Grüner Mitte" ist derzeit noch nicht viel zusehen - doch das Areal rund um den Spielplatz im Innenhof des Neubaukomplexes soll noch bepflanzt werden. Auch ein Insektenhotel wird aufgestellt. © Christian Juppe

Ein neuer Eigentümer - Heinrich Neninnger, der das Areal samt Neubauprojekt mit seiner Suhler Unternehmensgruppe Bauwi übernahm - plante 2017 schließlich neu und konnte die meisten Friedrichstädter von seinem Mix aus Gewerbe und Wohnungen überzeugen. Auch, weil ein Innenhof entsteht, der begrünt ist, einen Spielplatz bekommt und öffentlich zugänglich sein wird. Noch ist die "Grüne Mitte", wie sie genannt wird, allerdings Baustelle.