Dresden. Es gibt nicht viel, wofür die momentane Schließung des Dresdner Zoos gut ist. Den Besuchern fehlen die Tiere, der Einrichtung die Einnahmen. Einen positiven Aspekt gibt es allerdings: Nervenaufreibende Aktionen wie der Umzug der Flamingos können gerade in aller Ruhe über die Bühne gehen.
Aber wie trägt man eigentlich einen Flamingo? Am Donnerstag konnten das die Auszubildenden im Dresdner Zoo ausgiebig üben, denn da ging es für die insgesamt 76 Kubaflamingos in das neugebaute Winterhaus in der
begehbaren Flamingovoliere.
Dabei war alles genau getaktet und durchgeplant. Bereits am Mittwoch
waren die Vögel zunächst in ihr altes Haus gebracht worden. Donnerstagmorgen ab 7.30 Uhr begannen dann die beiden
Tierpflegerinnen Kerstin Kunadt und Heike Thiergen, die Flamingos einzeln nach draußen zu holen, wo sie
jeweils einem Auszubildenden buchstäblich unter den Arm geklemmt wurden.
Dann führte der Weg an den Pelikanen vorbei, am Entenkanal entlang, bis zu einer extra aufgebauten Untersuchungsstation neben der neuen Voliere. Hier wurde die Gelegenheit genutzt, die Tiere gründlich zu kontrollieren und zu begutachten. So wurden alle relevanten Daten erfasst und der allgemeine Gesundheitszustand der Flamingos bewertet.
Zudem erhielten alle Tiere eine Wurmkur und die Jungvögel ihre Artenschutztransponder. Auch die Füße der Flamingos wurden fotografiert, um so langfristig prüfen zu können, ob sich der weichere Gummiboden im neuen Flamingo-Haus positiv auswirkt.
Nach dem Check-up wurden die Tiere in das neue Haus gebracht.
Dort wirkt die Flamingogruppe, zumindest im Vergleich zum bisherigen Haus, fast ein wenig verloren. Das
neue Haus bietet den Tieren deutlich mehr Platz, inklusive eines größeren Wasserbeckens.
Gegen 11 Uhr war die Umzugsaktion erfolgreich abgeschlossen. In den kommenden Tagen soll sich die Flamingos im neuen Haus eingewöhnen.
Währenddessen gehen die Rest-Arbeiten im Außenbereich weiter. Die Außennetze müssen noch vollständig geschlossen werden. Auch der Stromzaun ist noch nicht komplett, wie der Zoo am Freitag mitteilte.
Danach stehe einer Eröffnung der Anlage nichts mehr im Wege - dann hoffentlich wieder mit Besuchern.