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Hier können Dresdner Erdbeeren pflücken

Die Ernte der roten Früchte fällt in dieser Saison spät aus, ist nun aber gestartet. Auf welchen Erdbeerplantagen in Dresden und Umgebung jetzt geerntet werden kann und was das Kilo kostet.

Von Sandro Pohl-Rahrisch & Heike Sabel
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Die Erdbeersaison auf den Feldern in und um Dresden ist eröffnet. Fast überall darf selbst gepflückt werden.
Die Erdbeersaison auf den Feldern in und um Dresden ist eröffnet. Fast überall darf selbst gepflückt werden. © Norbert Millauer

Dresden. In den Supermärkten werden Erdbeeren aus Deutschland schon seit einigen Wochen angepriesen. 500-Gramm-Schalen sind dort teilweise für weniger als vier Euro zu bekommen. Wer die roten Früchtchen dagegen auf einem der vielen Felder in und um Dresden selbst ernten wollte, brauchte Geduld: Erst in diesen Tagen haben die meisten Plantagen für die Selbstpflücke geöffnet. Und dieses Jahr dürfte ein ganz besonderes für Erdbeerliebhaber werden. Warum, wo selbst gepflückt werden kann und was ein Kilogramm kostet.

Wo können die Dresdner Erdbeeren selbst pflücken?

In Dresden können Selbstpflücker aus fünf Erdbeerfeldern wählen: In Hosterwitz, Lockwitz, Oberwartha (öffnet Mitte Juni), Dölzschen und Weixdorf (öffnet am 9. Juni) werden frische Erdbeeren vom Feld angeboten. Außerhalb der Stadtgrenzen befinden sich Plantagen in Pesterwitz, Reichenberg bei Moritzburg, Coswig, Kleinopitz bei Wilsdruff (öffnet Mitte Juni), Krietzschwitz bei Pirna, Katzenberg bei Nossen und Helsmdorf bei Stolpen (öffnet Mitte Juni). Bis auf die vier Felder in Weixdorf, Oberwartha, Kleinopitz und Helsmdorf haben bereits alle geöffnet. Auf den drei noch geschlossenen sollen die Erdbeeren bis Mitte Juni soweit sein.

Stadt Dresden

  • Erdbeerfeld Dölzschen (Erdbeeren Funck): Hohendölzschener Straße/Am Kirschberg, 01187 Dresden; geöffnet von Montag bis Samstag von 8 bis 13 Uhr sowie 13.30 bis 18.30 Uhr, Sonntag von 8 bis 12 Uhr; Preis: 4,20 Euro/kg (tagesaktuelle Preise)
  • Erdbeerfeld Hosterwitz (Obsthof Rüdiger): Pillnitzer Landstraße 301, 01326 Dresden; geöffnet von Montag bis Samstag von 8.30 bis 17.30 Uhr, Sonntag von 10 bis 17.30 Uhr; Preis: 4,20 Euro/kg
  • Erdbeerfeld Weixdorf (Hofladen Weixdorf): Pastor-Roller-Straße 42, 01108 Dresden; geöffnet ab 9. Juni, von Montag bis Freitag, 13 bis 18 Uhr; Preis: 5,50 Euro/kg
  • Erdbeerfeld Oberwartha (Agrar GmbH Dresdner Vorland Grumbach): Unkersdorfer Straße zwischen Unkersdorf und Oberwartha; geöffnet ab Mitte Juni (Termin steht noch nicht fest); Preis noch nicht festgelegt
  • Erdbeerfeld Weißig (Spargelhof Ponickau): Bautzner Landstraße gegenüber der Aral-Tankstelle, 01328 Dresden; geöffnet täglich von 9 bis 18 Uhr; Preis: Betreiber wollte keine Angaben machen
  • Erdbeerfeld Lockwitz (Spargelhof Ponickau): Lockwitztalstraße in Höhe der Hausnummer 52, 01259 Dresden; geöffnet täglich von 9 bis 18 Uhr; Preis: Betreiber wollte keine Angaben machen
  • Erdbeerfeld Pesterwitz/Altfranken (Gut Pesterwitz): Otto-Harzer-Straße zwischen Sportplatz und Lucknerpark Altfranken, 01156 Altfranken; geöffnet täglich zwischen 8 und 18 Uhr; Preis: 4,30 Euro/kg

Landkreis Meißen

  • Erdbeerfeld Reichenberg (Spargelhof Ponickau): Dresdner Straße gegenüber der Star-Tankstelle, 01468 Moritzburg; geöffnet täglich von 9 bis 18 Uhr; Preis: Betreiber wollte keine Angaben machen
  • Erdbeerfeld Coswig (Obstbau Michael Görnitz): Cliebener Straße, 01640 Coswig; geöffnet täglich von 7 bis 19 Uhr; Preis: 5,00 Euro/kg (Änderungen möglich)
  • Erdbeerfeld Katzenberg (Erdbeeren Funck): Katzenberg, 01683 Nossen; geöffnet von Montag bis Samstag von 8 bis 13 Uhr sowie 13.30 bis 18.30 Uhr, Sonntag von 8 bis 12 Uhr; Preis: 4,20 Euro/kg (tagesaktuelle Preise)
  • Erdbeerfeld in Gävernitz: Gävernitzer Landstraße 2, 01561 Kmehlen; geöffnet Montag bis Samstag von 7 bis 19 Uhr, am Sonntag von 7 bis 13 Uhr

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge:

  • Erdbeerfeld Pesterwitz (Gut Pesterwitz): Dölzschener Straße, 01705 Freital; geöffnet täglich von 8 bis 18 Uhr; Preis: 4,30 Euro/kg
  • Erdbeerfeld Krietzschwitz (Erdberren Funck): Krietzschwitz 24 hinter der Obstscheune, 01796 Pirna; geöffnet von Montag bis Samstag von 8 bis 13 Uhr sowie 13.30 bis 18.30 Uhr, Sonntag von 8 bis 12 Uhr; Preis: 4,20 Euro/kg (tagesaktuelle Preise)
  • Erdbeerfeld Helmsdorf/Stolpen (Obsthof Rüdiger): Pirnaer Landstraße schräg gegenüber der Maschinenfabrik Stolpen, 01833 Stolpen; geöffnet ab Mitte Juni, Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr, Sonntag von 10 bis 13 Uhr
  • Erdbeerfeld Kleinopitz (Agrar GmbH Dresdner Vorland Grumbach): Kleinopitzer Straße zwischen Oberhermsdorf und Kleinopitz; geöffnet ab Mitte Juni (Termin steht noch nicht fest); Preis noch nicht festgelegt

alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen möglich; Stand: 7. Juni 2023

Was kosten die Erdbeeren?

Die Preise haben sich im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht oder nur kaum verändert. Für ein Kilogramm verlangen die Betreiber derzeit zwischen 4,20 Euro und 5,50 Euro. "Erdbeeren Funk", der die Plantagen in Krietzschwitz, Dölzschen und Katzenberg bewirtschaftet, betont jedoch, dass sich Preise im Laufe der Saison noch ändern könnten.

Warum beginnt die Ernte in diesem Jahr später?

"Dieses Jahr ist alles ein wenig später", sagt Robert Rüdiger, Inhaber des Obsthofes Rüdiger. In Hosterwitz hat er acht Hektar angebaut, in Helmsdorf bei Stolpen auf zehn Hektar. Bislang seien die Nächte recht kühl gewesen. Die Erdbeeren konnten sich daher noch nicht so entwickeln wie im vergangenen Jahr.

Bei sieben bis acht Grad reiften die Früchte nicht ganz so schnell. Das sei für Erdbeeren zu kalt. Dass die ersten deutschen Erdbeeren schon im Mai in den Supermarkt-Regalen lagen, sei für Rüdiger kein Problem. Diese stammten in der Regel aus dem Rheinland und seien im Gewächshaus angebaut worden.

Erdbeer-Liebhaber waren in den letzten Jahren verwöhnt worden. Die Frühlingsmonate waren schon so warm wie die Sommermonate, sodass die Ernte zeitiger starten konnte. "Eigentlich haben wir dieses Jahr witterungsmäßig ein ganz normales Jahr", zeigt sich Robert Rüdiger entspannt. Auswirkungen auf die Süße habe die längere Reifezeit aus Sicht des Obstbau-Experten aber nicht.

Wie üppig wird die Ernte dieses Jahr ausfallen?

Die Pesterwitzer rechnen mit einer durchschnittlichen Ernte. Trotz des feuchten Frühlings hätten die Pflanzen vergangenes Jahr nach der Ernte unter der Trockenheit gelitten. Die Menge, die die Leute pflücken, ist gleichbleibend, sagt Lars Folde vom Gut Pesterwitz am westlichen Rand von Dresden. In Corona-Zeiten hat er jedoch beobachtet, dass manche Leute jeden Tag gekommen sind. Das war der Zeit geschuldet, hat aber an der Gesamtmenge nichts geändert. Wie es dieses Jahr wird, weiß keiner, das entscheiden die Leute allein.

Gerd Arnold ist wohl der Senior unter den Erdbeerfelder-Betreuern. Seit über zehn Jahren ist er der Mann auf dem Krietzschwitzer Feld, der von seiner Frau unterstützt wird. Mit allen Freuden und Ärgernissen, die die Saisonarbeit so mit sich bringt. Doch die Gründe zum Freuen werden mehr, die zum Ärgern weniger. Trotzdem, wenn zum Beispiel der Zaun nicht geachtet wird, wie er es vornehm sagt, dann ärgert er sich nach wie vor. Einmal wollte auch jemand mit tschechischen Kronen bezahlen. Ansonsten aber sind die Pflücker nette Menschen, sagt Arnold.

Weshalb wird dieses Jahr ein besonderes für Erdbeer-Liebhaber?

Für den Sommer 2023 deutet sich eine deutlich längere Erntezeit als in den vergangenen Jahren an, schätzt Robert Rüdiger ein. "Die Blüte dauerte diesmal drei bis vier Wochen, das war sehr viel länger als zum Beispiel im vergangenen Jahr." Die Selbstpflücke-Saison könnte daher sehr ausgedehnt ausfallen.

Die ersten Hobby-Gärtner waren schon da. "Wir sind sehr gut besucht, das überrascht mich positiv, schließlich sind Wochentage."