Update Dresden
Merken

Nach Klimaprotest in Dresden: Polizei ermittelt gegen "Letzte Generation"

Am Samstag beschmierten Demonstranten den Sitz von Sachsen-Energie am Dresdner Hauptbahnhof. Die Dresdner Firma prüft jetzt rechtliche Schritte.

Von Kay Haufe & Julia Vollmer
 2 Min.
Teilen
Folgen
Mitglieder der Bewegung "Letzte Generation" kippen Farbe auf den Hauptsitz der SachsenEnergie nahe dem Hauptbahnhof. Die Polizei nimmt die Personalien auf.
Mitglieder der Bewegung "Letzte Generation" kippen Farbe auf den Hauptsitz der SachsenEnergie nahe dem Hauptbahnhof. Die Polizei nimmt die Personalien auf. © Foto: Marion Doering

Dresden. Klimademonstranten der Bewegung "Letzte Generation" haben am Samstagnachmittag gegen 14.45 Uhr den Firmensitz der Sachsen-Energie nahe dem Hauptbahnhof mit Farbe beschmiert und Parolen an Fenster geschrieben. Sie demonstrierten vor dem Gebäude.

Die Dresdner Polizei ermittelt nun gegen eine 20-jährige Deutsche sowie einen 50-jährigen Tschechen wegen Sachbeschädigung. Das teilten die Beamten am Sonntagvormittag mit.

Das Handeln von Sachsen-Energie könne man nicht hinnehmen, es zerstöre die Umwelt, sagte eine Demonstrantin. Zudem soll Oberbürgermeister Dirk Hilbert als Aufsichtsratsmitglied des Unternehmens dafür sorgen, dass in erneuerbare Energie investiert werde. Dann schritten Polizisten ein und nahmen die Personalien der Beteiligten auf. Sie forderten die Demonstranten auf zu gehen, doch zunächst erfolglos. Dann verließen die Klimademonstranten aber den Ort.

Bei der Sachsen-Energie kam die Art des Protestes nicht gut an. "Selbstverständlich sind das Demonstrationsrecht und die Meinungsfreiheit ein hohes Gut", sagt Sachsen-Energie-Sprecherin Viola Martin-Mönnich. Sie verweist auf das Energiewende-Programm des Unternehmens, das Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien und Dekarbonisierung beinhalte. Zudem sei man in regelmäßigem Austausch mit Menschen, die die Energiewende in der Region vorantreiben wollen. "Wer jedoch Sachbeschädigung an fremden Eigentum für das geeignete Mittel der inhaltlichen Auseinandersetzung hält, überschreitet damit die Grenze und beendet gleichzeitig die Gesprächsebene. Wir werden rechtliche Schritte prüfen", so die Sprecherin.

In den vergangenen Tagen gab es bereits mehrere Aktionen der Initiative "Letzte Generation" sowie der Gruppe "Extinction Rebellion". So kletterten Generation-Mitglieder am vergangenen Samstag auf den Sandstein-Sockel des Goldenen Reiters auf der Hauptstraße, zwei davon saßen auf dem Wahrzeichen. Es gab mehrere Verkehrsblockaden auf der Naumannstraße am Schillerplatz, am Sachsenplatz sowie auf der Fritz-Löffler-Straße am Hauptbahnhof und auf der St. Petersburger Straße. Einer der Proteste richtete sich bereits gegen die Sachsen-Energie.

Schon jetzt kündigt "Letzte Generation" an, dass die Aktion am Hauptsitz von Sachsen-Energie nicht die letzte sein wird. Am kommenden Montag, dem 27. Februar, wollen sich mehrere Mitglieder um 16.30 Uhr am Carolaplatz mit Sekundenkleber an der Fahrbahn festkleben. Sie werden unter anderem Transparente mit der Aufschrift: „Artikel 20a GG = Leben schützen” mit sich tragen. "Wenn wir Veränderung wollen, müssen wir Klimaschutz zu einem gesellschaftlichen Ereignis machen", sagt Lars Ritter von "Letzte Generation".