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Mann stürzt auf der Flucht vor der Polizei vom Balkon und stirbt

In Dresden hat ein Mann eine Frau in seine Gewalt genommen und sie mit einem Messer bedroht. Als die Polizei eintrifft, klettert der Mann an der Fassade entlang und stürzt ab.

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Die Polizei wurde am Freitagmorgen nach Dresden-Zschertnitz gerufen. Dort soll ein Mann eine Person in seiner Gewalt gehabt haben.
Die Polizei wurde am Freitagmorgen nach Dresden-Zschertnitz gerufen. Dort soll ein Mann eine Person in seiner Gewalt gehabt haben. © xcitepress/Benedict Bartsch

Dresden. Die Polizei ist am Freitagmorgen gegen 8.20 Uhr in einen Wohnkomplex in der Michelangelostraße im Stadtteil Zschertnitz gerufen worden. Anwohnern berichteten, dass sich ein Mann auf einem Balkon im oberen Bereich eines Hochhauses aufhalte.

Dabei soll der 33-jährige Tunesier Möbelstücke vom Balkon in der 15. Etage in die Tiefe geworfen und ein Messer in der Hand gehalten haben. Ein Augenzeuge berichtete gegenüber Sächsische.de, der Mann habe ununterbrochen "Polizei" gerufen. Man habe eine Frau wimmern hören. "Er hatte augenscheinlich eine Frau in der Wohnung in seiner Gewalt", sagte auch ein Polizeisprecher später. "Es bestand Gefahr für Leib und Leben, insbesondere für sie."

Mann wollte offenbar über den Balkon flüchten

Als die Polizei eintraf, so berichteten Augenzeugen später, sei der mutmaßliche Täter mit der Frau ans Fenster getreten und habe ihr ein Messer an die Kehle gehalten. Die 45-Jährige habe gewimmert, bestätigte ein Mann, der sich zu dem Zeitpunkt an einer benachbarten Kita befand, die Situation.

Von diesem Hochhaus hangelte sich ein Mann nach einer Geiselnahme hinunter. Er stürzte mehrere Stockwerke in die Tiefe und erlag seinen schweren Verletzungen.
Von diesem Hochhaus hangelte sich ein Mann nach einer Geiselnahme hinunter. Er stürzte mehrere Stockwerke in die Tiefe und erlag seinen schweren Verletzungen. © xcitepress/Benedict Bartsch

Danach habe sich der mutmaßliche Täter über die Balkon-Reling in der vorletzten Etage geschwungen und sei über die darunter liegenden Balkone in die Tiefe geklettert. Dabei soll er mehrfach mit dem Rücken auf Balkongeländer geknallt sein. Auf einem soll er versucht haben, die Tür einzutreten.

An einem Katzennetz in der 11. Etage sei er dann mit dem Fuß hängengeblieben. Dann sei er etwa 30 Meter in die Tiefe gestürzt, berichtete die Polizei. Der Mann ist vor Ort seinen schweren Verletzungen erlegen.

Mehrere Anwohner, darunter zwei Kinder, die Zeuge des Vorfalls wurden und den Sturz des Mannes von der Hausfassade mit angesehen hatten, wurden psychosozial durch das Kriseninterventionsteam betreut.

Genaue Angaben zur Tat konnte die Polizei bislang noch nicht machen. Die Kriminalpolizei ermittelt, was genau in der Wohnung passiert ist. Ein Polizeisprecher sagte am Abend, er würde die Tat nicht als Geiselnahme bezeichnen. "Wir prüfen, ob der Mann unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand", so der Sprecher. Die Frau erlitt einen Schock und wurde ebenfalls vom Kriseninterventionsteam betreut. (SZ/ftk/juj)