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Die Saloppe: Dresdens viertes Elbschloss

Mit der Saloppe begann die moderne Wasserversorgung Dresdens. Vor 145 Jahren kam das Werk in städtische Hand.

Von Ralf Hübner
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Sonne auf der Saloppe: 1871 wurde mit dem Bau des Dresdner Wasserwerkes begonnen. Ein Teil einer langen Geschichte.
Sonne auf der Saloppe: 1871 wurde mit dem Bau des Dresdner Wasserwerkes begonnen. Ein Teil einer langen Geschichte. © ronaldbonss.com

Von dem neoromanischen Klinkerbau am Elbufer wird bisweilen auch als dem vierten Dresdner Elbschloss gesprochen – in Anlehnung an die Schlösser Albrechtsberg, Eckberg und an das Lingnerschloss. Heute hat sich das einstige Wasserwerk Saloppe in eine exklusive Wohnanlage verwandelt. Vor 145 Jahren wurde es am 1. Mai 1876 offiziell in die Regie der Stadt übernommen. Schon gut ein Jahr zuvor war es am 11. März 1875 nach etwa vierjähriger Bauzeit in Betrieb gegangen. Mit ihm begann die Zeit der modernen Wasserversorgung der Stadt. Selbst König Albert war bei der feierlichen Inbetriebnahme anwesend. Mitte des 19. Jahrhunderts hatte mit der Industrialisierung und der steigenden Einwohnerzahl der Wasserbedarf stark zugenommen. Die vorhandenen Brunnen reichten nicht mehr aus. Deshalb griff der Stadtrat 1870 einen Vorschlag des Ingenieurs Bernhard Salbach auf und beschloss den Bau eines Wasserwerkes am Elbufer. Salbach hatte mit Versuchsbohrungen nachgewiesen, dass das uferfiltrierte Grundwasser als Trinkwasser geeignet war. „Vollkommen farblos, klar, geruchs- und geschmacklos“, notierte er. Für den Standort an der Elbe sprach zudem, dass das Brennmaterial für die Dampfmaschinen des Werkes bequem per Schiff herbeigeschafft werden konnte und die Errichtung eines Hochbehälters einfach möglich war.

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